Titel
Hoffmeister
,
1)
Franz
Anton,
Komponist, geb. 1754 zu
Rothenburg
[* 2] am
Neckar, studierte in
Wien
[* 3] die
Rechte und die
Tonkunst,
gründete dann daselbst eine Musikalienhandlung und wirkte gleichzeitig als
Kapellmeister an einer
Kirche bis 1798, wo er eine
größere Kunstreise unternahm. Ende 1800 gründete er in
Leipzig
[* 4] mit Kühnel die Musikalienhandlung »Bureau
de Musique«, welche später an
Peters überging, nahm 1805 seinen
Wohnsitz wieder in
Wien und starb daselbst Hoffmeister
war
ein äußerst fruchtbarer und bei seinen Zeitgenossen beliebter
Komponist; indessen sind fast alle seine Werke, bestehend
in neun
Opern (darunter der mit Beifall aufgeführte »Telemach,
Prinz von
Ithaka«),
Symphonien, Sonaten, zahlreichen Flötenkonzerten, Quartetten, Trios etc., der Vergessenheit anheimgefallen; nur einige Gesänge von ihm haben sich erhalten.
2)
Karl, Philolog, geb. zu Billigheim bei
Landau,
[* 5] studierte in
Straßburg
[* 6] und
Heidelberg
[* 7]
Theologie, folgte 1816 seinem
Lehrer
Fries nach
Jena,
[* 8] ward 1821
Rektor des
Progymnasiums zu
Mörs, 1832 Oberlehrer am
Friedrich-Wilhelms-Gymnasium
zu
Köln
[* 9] und 1834
Direktor des
Gymnasiums zu
Kreuznach,
[* 10] von wo er 1842 nach
Köln zurückkehrte, um das
Direktorium des erwähnten
Gymnasiums zu übernehmen. Er starb daselbst Hoffmeister
schrieb: »Erörterung der
Grundsätze der
Sprachlehre«
(Essen
[* 11] 1830, 2 Bdchn.);
»Die Weltanschauung des Tacitus« (das. 1831);
»Sittlich-religiöse Lebensansicht des Herodotos« (das. 1832);
»Romeo, oder Erziehung und Gemeingeist« (das. 1831-34, 3 Bde.),
worin er in populärer Form eine Fülle sozialer und staatspädagogischer Ideen niedergelegt hat.
Besonders verdient aber machte er sich durch das von warmer Begeisterung getragene Werk »Schillers Leben, Geistesentwickelung und Werke im Zusammenhang« (Stuttg. 1838-42, 5 Bde.),
die erste größere Biographie Schillers aus den Quellen, mit welcher der Verfasser auch eine eingehende ästhetische Beurteilung der Schillerschen Werke verband, und die nachfolgenden »Supplemente zu Schillers Werken; aus seinem Nachlaß im Einverständnis und unter Mitwirkung der Familie Schiller herausgegeben« (das. 1840-1841, 4 Bde.). Aus dem erstern Werk lieferte Viehoff einen Auszug (mit Ergänzungen) unter dem Titel: »Schillers Leben für den weitern Kreis [* 12] seiner Leser« (Stuttg. 1846, neue Bearbeitung 1876).