Höllenmasc
hinen,
Vorrichtungen, welche in ihrem Äußern gewöhnlichen Gebrauchsgegenständen gleichen, aber mit
Sprengstoffen gefüllt sind, die durch mechanische Vorrichtungen, namentlich durch Uhrwerke, zu bestimmter Zeit zur
Explosion
gebracht werden. Da ihr unverdächtiges Äußere niemand an Vorsicht denken läßt, hat die heimtückische Art
ihrer Wirkungsweise zu ihrem
Namen geführt. In frühern
Zeiten waren Höllenmasc
hinen namentlich zur
See oder auf
Flüssen gebräuchlich und
bestanden in
Schiffen, die, mit
Spreng- und Brandstoffen,
Bomben,
Steinen etc. gefüllt, der ankommenden feindlichen
Flotte zugetrieben
oder dem Wasserstrom übergeben wurden, um feindliche
Schiffe,
[* 2]
Brücken,
[* 3] Sperren etc. durch ihre
Explosion
zu zerstören.
Eine Höllenmaschine
dieser Art wurde von
Gianibelli im April 1585 zur Sprengung der vom
Herzog von
Parma
[* 4] erbauten Scheldesperre
angewendet (vgl.
Schillers »Geschichte des
Abfalls der
Niederlande«).
[* 5] Die Höllenmaschine
von
Thomas, welche in
Bremerhaven
beim Verladen in das
Schiff,
[* 6] das sie auf hoher
See zerstören sollte, früher, als beabsichtigt war, explodierte
und über 100
Menschen tötete, bestand aus einem
Faß,
[* 7] in dessen einer Abteilung sich ein unhörbar gehendes Uhrwerk von acht
Tagen Gangzeit befand, welches bei seinem
Ablauf
[* 8] durch den
Schlag einer
Feder ein
Zündhütchen entzünden sollte, um eine bedeutende
Quantität
Dynamit
(Nitroglycerin) in der andern Abteilung des
Fasses zur
Explosion zu bringen. In neuerer
Zeit, namentlich durch den amerikanischen
Krieg, sind dergleichen Zerstörungsmittel technisch sehr vervollkommt und insbesondere
als
Torpedos
[* 9] zu einem der wirkungsvollsten Streitmittel des
Seekriegs herangebildet worden. S.
Torpedo.