Höllenfahrt
Christi. Da die Auferstehung Christi, mit welcher der Anfang seines himmlischen Daseins verbunden gedacht wird, erst 40 Stunden nach seinem Hinscheiden am Kreuz [* 2] statthatte, beschäftigte man sich früh schon (Eph. 4, 9;. 1. Petr. 3, 19). mit der Frage, wo seine Seele gewesen sei, während der Leib im Grab war. Die nachher stehend gewordene und auch in das Glaubensbekenntnis übergegangene Antwort lautete dahin, daß Christus in das Schattenreich, ja in die Hölle herabgestiegen sei und über den Teufel triumphiert, bez. seine Gefangenen erlöst habe. Übrigens ist diese Vorstellung immer widerspruchsvoll geblieben und von der reformierten Kirche eigentlich abgelehnt worden; s. Christologie. - Die bildende Kunst hat dieses Dogma nur selten, gewöhnlich nur in cyklischen Darstellungen (Miniaturen, Holzschnitten, Reliefs, Fresken), behandelt. Aus neuerer Zeit ist nur das Gemälde: Christus in der Vorhölle von Cornelius (Raczynskische Sammlung in der Berliner [* 3] Nationalgalerie) hervorzuheben.