Höchstädt
[* 1]
(Hochstädt), Stadt im bayr. Regierungsbezirk
Schwaben, Bezirksamt
Dillingen, links an der
Donau und an der
Linie
Neuoffingen-Ingolstadt der
Bayrischen Staatsbahn, hat ein
Amtsgericht, 3
Kirchen, ein schönes
Schloß mit
Wall und
Türmen und (1885) 2488 kath. Einwohner. - Höchstädt
kommt 1081 zuerst
vor, gehörte den
Grafen von
Wörth
[* 3] (s.
Donauwörth); kam 1191 an die
Hohenstaufen und 1266 an
Bayern.
[* 4] Hier
unterlag
Friedrich von
Staufen mit dem königlichen
Heer dem des
Gegenkönigs
Hermann von
Luxemburg.
[* 5] Am wurden
bei Höchstädt
die Kaiserlichen unter dem
Grafen
Styrum vom französischen
Marschall
Villars überrumpelt und in die
Flucht geschlagen;
dagegen errangen die vereinigten, 52,000 Mann zählenden
Heere des
Prinzen
Eugen und
Marlboroughs
hier einen glänzenden
Sieg über das 56,000 Mann starke französisch-bayrische
Heer unter
Marschall Tallard,
Marschall Marsin
und dem
Kurfürsten
Max
Emanuel von
Bayern.
Diese erwarteten in einer festen Stellung hinter dem Nebelbach zwischen Lutzingen und Blindheim, das den Stützpunkt ihres rechten Flügels an der Donau bildete, den Feind. Marlborough und Prinz Eugen brachen am Morgen des 13. August aus ihrem Lager [* 6] am Kesselbach auf, marschierten die Donau aufwärts, letzterer auf dem rechten, Marlborough auf dem linken Flügel, und griffen um Mittag die Bayern und Franzosen an. Mehrere heftige Stürme, namentlich auf Blindheim, wurden abgeschlagen, bis gegen Abend Marlborough durch einen dreifachen Angriff auf die französische Reiterei zwischen Blindheim und Oberglauheim diese zersprengte, Oberglauheim erstürmte und die 9000 Mann starke Besatzung von Blindheim sich zu ergeben nötigte. Die Sieger verloren 12,000 Mann an Toten und Verwundeten, die Gegner 28,000 Mann; auch Tallard wurde gefangen. Es war der erste große Sieg über Frankreich, der dem spanischen. Erbfolgekrieg eine entscheidende Wendung gab. Die Engländer benennen ihn nach dem Dorf Blindheim (s. d.).
[* 1]
^[Abb.: Kärtchen zur
Schlacht bei Höchstädt
(13. Aug. 1704).]