Titel
Hochwald
,
Hochwaldbe
trieb, forstliche
Betriebsart (s.
Betriebsarten):
Baum- und Samenwald mit flächenweiser Verteilung
der Altersklassen und daraus hervorgehender Altersgleichheit sowie gleichzeitiger
Abnutzung und
Verjüngung des Hauptbestandes
in jeder Bestandsabteilung, seit Mitte des 18. Jahrh. eingeführt; hat den
Femelbetrieb im 19. Jahrh. fast ganz verdrängt.
Unterarten des Hochwaldbe
triebs:
1) Einfacher Hochwaldbe
trieb. Strenge Flächenverteilung der Altersklassen, ohne landwirtschaftliche
Nutzung; zerfällt in Kahlschlagbetrieb
(Verjüngung nach Kahlhieb) und in
Femelschlagbetrieb
(Verjüngung vor dem vollständigen
Abtrieb und unter dem
Schirm des Vorbestandes; s.
Femelschlagbetrieb).
2) Hochwald-Überhaltbetrieb. Hochwald mit gleichalterigem Hauptbestand und mit einem aus dem Vorbestand übergehaltenen, zu gemeinschaftlichem Abtrieb mit dem Hauptbestand bestimmten Oberstand (Waldechtern, Überhältern, Standbäumen).
3) Hochwald-Unterbaubetrieb. Hochwald mit gleichalterigem Hauptbestand und mit Unterbau ohne Lichtungshieb im Stangen- oder geringen Baumholzalter.
4) Hochwald-Lichtungsbetrieb. Hochwald mit anfangs geschlossenem, gleichalterigem Bestand, später mit gelichtetem Hauptbestand und bodenschirmendem Unterstand.
5) Waldfeldbetrieb (Waldfeldbau). Hochwald mit Kahlschlagbetrieb und einem der Holzerziehung untergeordneten Fruchtbau nach dem Bestandabtrieb.
6) Baumfeldbetrieb. Hochwald-Kahlschlagbetrieb mit weitreihigem Holzanbau und mit einer der Holzerziehung gleichberechtigten langjährigen landwirtschaftlichen Benutzung. Begründet durch Cotta, »Verbindung des Feldbaues mit dem Waldbau« (1819 ff.).
7) Pflanzwaldbetrieb. Weitständiger Laubholzhochwald
, begründet durch
Pflanzung von starken
Heistern mit dauernder
Weide,
[* 2] mit
Mast- und Streunutzung. Hauptsächlich in den
Wesergebirgen. Beseitigung wird angestrebt.