Hochrelief
(franz. Haut-relief), s. Relief.
Hochrelief
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Hochrelief
(franz. Haut-relief), s. Relief.
Rektum - Relief
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Seite 13.714.(franz., spr. röljeff, ital. rilievo), erhabene Arbeit, diejenige Gattung der Bildnerei, welche an vertiefter Fläche die Figuren mehr oder weniger erhaben heraustreten läßt. Das Relief bildet eine Mittelgattung zwischen der eigentlichen Skulptur, von der sie die Darstellungsweise, und der Malerei, von der sie die Anordnung hat, so zwar, daß das plastische Prinzip mehr in den einfachen, ruhigen Reliefs der ältern griechischen Kunst, das malerische dagegen in den überfüllten, oft heftig bewegten der spätern römischen Kunst vorherrscht.
Bei den Griechen, die in diesem Zweig der Kunst Meisterwerke lieferten, wie unter anderm die Friese [* 4] und Metopen [* 5] aus dem Parthenon, dem Theseustempel und dem Apollontempel zu Bassä [* 6] bei Phigalia beweisen, schied sich das Relief von Anfang an je nach der Verwendung in Hochrelief (Hautrelief), welches durch stark vorragende Umrahmung (namentlich die Triglyphenblöcke) zu starker Hervorhebung der Figuren gezwungen war, und in das einfache, zur Flächenverzierung bestimmte Flachrelief (Basrelief), wie es an Grabstelen etc. üblich war.
Reliefdruck - Religion
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Seite 13.715.Aufrollung der Darstellung, so daß Verdeckung der Figuren, Überschneidung derselben, auch Verkürzungen vermieden wurden, war Stilgesetz, Raumfüllung (welche Isokephalie, d. h. gleiche Höhe für alle Köpfe, bedingte) erforderte die ornamentale Verwendung desselben. Erst in alexandrinischer Zeit drangen malerische Elemente in das ein, der Hintergrund belebte sich mit früher vermiedenem Beiwerk (kleinere Reliefs von Pergamon), [* 7] und so wurden der römischen, oft drei und mehr Reliefflächen verwendenden Technik die Wege gewiesen, welche ihrerseits wieder auf das Relief der Renaissancezeit bestimmenden Einfluß hatte. Ghiberti wandte bei seinen Erzthüren zuerst eine noch mehr malerische, perspektivische Darstellungsart an, und seinem Beispiel folgend, gerieten die Algardi, Bernini, Legros in vollständige Stillosigkeit. Thorwaldsen führte, namentlich in seinem Alexanderzug, auf Grund des Studiums rein griechischer Monumente, besonders des Parthenonfrieses, das Relief zu seinem wahren Wesen zurück; ¶
Muscardine - Muscheln
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Muscheln.in neuerer Zeit jedoch ist man wieder mehr zu dem malerischen Prinzip zurückgekehrt. Mustergültige Reliefs lieferten Rauch, Freund, Rietschel, Engelhard, Schievelbein, Drake u. a. Eine eigentümliche Behandlung des Reliefs kannte die altägyptische Plastik, das en creux (Koilanaglyph, s. d.), wobei der Zwischenraum der Figuren nicht vertieft und letztere nur innerhalb ihrer eingetieften Konturen zu Flachreliefs modelliert wurden. Die gesamte Reliefplastik des Altertums und teilweise noch die der ältern christlichen Kunst hat durchgängig die Farbe zur weitern Ausführung der Zeichnung verwendet; auch in der gotischen und Renaissancezeit wurden Reliefs aus Thon, Stuck, Holz, [* 9] gepreßtem Papier u. dgl. bemalt und bisweilen auch vergoldet. - In weiterm Sinn nennt man Relief jede erhabene Arbeit figürlicher oder ornamentaler Art, welche zum Schmuck eines Geräts dient. Während in der Plastik großen Stils Marmor, Bronze [* 10] und, für dekorative Zwecke an Gebäuden, Kalkstein, Sandstein und Terrakotta die bevorzugten Materialien sind, werden in der Kleinplastik und in der Kunstindustrie Reliefs in Elfenbein, edlen Steinen, Muscheln, [* 11] Gold, [* 12] Silber und andern Stoffen ausgeführt. - Im figürlichen Sinn gebraucht man das Wort auch für Ansehen, Aufmerksamkeit; z. B. einer Sache ein Relief geben, sie so darstellen, daß sie Aufmerksamkeit erregt.