Hitzkirch
(Kt. Luzern, Amt Hochdorf). 514 m. ¶
mehr
Gem. und Pfarrdorf, im Thal der Wag, am W.-Fuss des Lindenbergs, zwischen Baldegger- und Hallwilersee und an der Strasse Luzern-Lenzburg. Station der Seethalbahn. Postbureau, Telegraph, Telephon; Postwagen Gelfingen-Fahrwangen. Gemeinde, mit Richensee-Bleulikon: 117 Häuser, 738 kathol. Ew.; Dorf: 79 Häuser, 509 Ew. Wiesen- und Obstbau. Erste obstbauende Gemeinde des Kantons. Der einst bedeutende Weinbau leidet stark unter der Konkurrenz der fremden Weine und auch unter den Verwüstungen von Rebkrankheiten.
Strohindustrie. Beträchtlicher Obsthandel. Grosse Mosterei, Eigentum einer Korporation von Obstbauern. Mehrere landwirtschaftliche
Genossenschaften. Zu Ende des 12. Jahrhunderts stiftete Konrad von Tüffen hier eine Deutschritterkomthurei. Der Stifter erscheint
in Urkunden von 1209, 1219 und 1223. Der Orden besass im Thale selbst und an andern Orten ausgedehnte
Ländereien. 1803 ging die Komthurei an den Kanton Luzern
über, der dann sein kantonales Lehrerseminar hierher verlegt hat. Das jetzige
Gebäude stammt aus 1745. Im 13. u. 14. Jahrhundert stand in Hitzkirch
auch ein Frauenkloster. Auf Boden
der 1897 mit Hitzkirch
vereinigten Gemeinde Richensee die Burgruinen Grünenberg u. Richensee. Am Seeufer Pfahlbau aus der neolithischen
Zeit. Auf dem Friedhof bescheidenes Denkmal für den Dichter des Grütliliedes, J. G. Krauer, der in Altwies bei Hitzkirch
einige Jahre als Arzt praktizierte. 961: Hizkilch; 1230: Hiltschilchen.