Hirschkäfer
[* 2]
(Lucanus L.), Käfergattung aus der
Gruppe der Pentameren und der
Familie der Blatthörner
(Lamellicornia),
Käfer
[* 3] mit länglichem, flach gewölbtem
Körper, querem, seitlich gerundetem, kurzgestieltem
Thorax und
beim Männchen sehr großem, querem
Kopf mit hoher
Kante an den Seiten und dem Hinterende der
Stirn nebst sehr langen, geweihartigen
Mandibeln. Der gemeine Hirschkäfer
(L. cervus L.,
Schröter,
Horn-,
Baum-,
Feuerschröter,
Donnerpuppe), 7,4
cm lang, matt schwarz mit kastanienbraunen
Flügeldecken, braunroten Mandibeln von einem Drittel der Körperlänge mit großem
Zahn am Innenrand
und zweizinkiger
Spitze, der größte europäische
Käfer, findet sich in
Mittel- und Nordeuropa bis
Asien
[* 4] hinein im Juni am
ausfließenden Safte der
Eichen und fliegt 3-4
Wochen in der Mittagshitze und abends; das Weibchen legt seine
Eier
[* 5] in das faulende
Holz
[* 6] alter
Eichen, und hier entwickelt sich die
Larve in 4-5
Jahren und erreicht eine
Länge von 10,5
cm. Sie
fertigt dann einen faustgroßen, festen
Kokon, in welchem binnen drei
Monaten die
Verwandlung erfolgt. Die
Römer
[* 7] hingen den
Hirschkäfer
Kindern als
Heilmittel um den
Hals, die
Larven wurden gegessen; bei den alten
Deutschen war der Hirschkäfer
dem
Thor heilig und durfte in kein
Haus gebracht werden,
weil er den
Blitz anziehen sollte. Die
Sage läßt ihn auch glühende
Kohlen
auf die
Häuser tragen
und sie in
Brand stecken.