Hippomane
L. (Arbos de Mansanillas,
Manschinellenbaum, Manschenillbaum),
Gattung aus der
Familie der
Euphorbiaceen,
[* 2] mit
der einzigen Art Hippomane
Mancinella L. (Mancinella venenata
Juss.), ein milchsaftreicher, ansehnlicher
Baum mit dickem, geradem,
mit glatter, grauer
Rinde bedecktem
Stamm, zahlreichen abstehenden
Ästen, unsern Apfel- oder
Birnbäumen
ähnlich, mit wechselständigen, langgestielten, eiförmigen, spitzigen, fein gesägten, kahlen Blättern, ährenförmigen,
terminalen Blütenständen, kleinen, unscheinbaren Blütchen und großen, kugeligen, gelben und roten
Steinfrüchten, findet
sich auf den
Großen und
Kleinen
Antillen und den
Bahamainseln an der Meeresküste, ist jedoch gegenwärtig fast überall ausgerottet,
da man dem
Baum allgemein höchst schädliche
Wirkungen zuschreibt und selbst behauptet hat, sein
Schatten
[* 3] könne dem darin Ruhenden verderblich werden.
In der »Afrikanerin« wurde er auf die Bühne gebracht. Thatsache ist, daß der in allen Teilen des Baums vorkommende Milchsaft sehr ätzend wirkt, auf der Haut [* 4] Blasen erzeugt und innerlich wohl sehr verderblich wirken mag. Die Frucht erweist sich wegen der scharfkantigen Flügelfortsätze selbst für Tiere als ungenießbar; aber daß Pferde [* 5] durch ihren Genuß wütend, brünstig geworden seien (daher der lateinische Name des Baums), dürfte Fabel sein. Krabben sollen die Frucht benagen und davon für den Menschen ungenießbar werden. Mit dem Milchsaft sollen die Eingebornen ihre Pfeile vergiftet haben. Das Holz [* 6] ist weiß, weich und wenig dauerhaft. Beim Fällen des Baums verkohlt man zunächst die Rinde, um nicht durch herausspritzenden Milchsaft beschädigt zu werden.