Hinrichs
,
Hermann
Friedrich
Wilhelm,
Philosoph, geb. zu Karlseck in
Oldenburg,
[* 2] am
Gymnasium zu
Jever gebildet,
studierte in
Straßburg
[* 3]
Theologie, dann in
Heidelberg
[* 4]
Philosophie unter
Hegel, welcher seine
Schrift »Die
Religion im innern
Verhältnis
zur
Wissenschaft« (Heidelb. 1822) mit einer Vorrede einleitete. Nachdem sich Hinrichs
1819 in
Heidelberg habilitiert, wurde er 1822 außerordentlicher
Professor zu
Breslau,
[* 5] 1824 ordentlicher
Professor der
Philosophie zu
Halle,
[* 6] wo er durch seine
»Grundlinien der
Philosophie der
Logik«
(Halle 1826) und die
»Genesis des
Wissens«
(Heidelb. 1835, Bd. 1) ein Hauptvertreter
der orthodox-hegelschen
Richtung ward. In seinen schwer lesbaren ästhetischen
Schriften: »Vorlesungen über
Goethes
Faust«
(Halle
1825) und
»Schillers
Dichtungen nach ihrem historischen Zusammenhang« (Leipz. 1837-39, 2 Bde.)
hat Hinrichs
zuerst den
Inhalt klassischer
Dichtungen nach Hegelschen
Kategorien abgehandelt. Seine »Geschichte
der
Rechts- und Staatsprinzipien seit der
Reformation bis auf die Gegenwart« (Leipz. 1848-52, 3 Bde.)
hat als Materialiensammlung Wert; sein
Versuch, in dem Werk »Die
Könige« (2. Aufl., das 1853) die verschiedenen historisch
aufgetretenen
Formen des
Königtums als
Momente des modernen (preußischen) darzustellen, fand, wie die
vorhergegangenen
¶
mehr
»Politischen Vorlesungen« (Halle 1843, 2 Bde.) nur bei der konservativen Partei Anklang. Sein letztes Werk: »Das Leben in der Natur« (Halle 1854), sollte den Vorläufer eines größern Werkes über die Geschichte der Erde abgeben, vor dessen Vollendung ihn der Tod in Friedrichroda hinwegraffte.