Himmelfahr
tsfest
(Ascensio Domini, daher franz. l'Ascension, engl.
Ascension-day), bewegliches
Fest
der christlichen
Kirche, welches immer auf den 40.
Tag nach
Ostern fällt. Eine Angabe der apostolischen
Konstitutionen (VIII,
33) gilt als ältestes
Zeugnis für die
Feier desselben. Zur Zeit des heil.
Augustin war es, wie dieser sagt, allenthalben bekannt,
und von
Gregor von Nyssa,
Chrysostomos,
Epiphanius u. a. besitzen wir am Himmelfahr
tsfest gehaltene
Homilien. Während des
Mittelalters hatten sich allerlei possenhafte
Gebräuche eingeschlichen, welche der
Würde des
Festes
Eintrag
thaten. In
Venedig
[* 2] beging man an diesem
Tag bis zum Jahr 1797 das
Fest der Vermählung des
Dogen mit dem Adriatischen
Meer, welches
den Anfang zu der berühmten Sensa oder
Messe bildete, mit welcher eine Art
Karneval verbunden war. In der
katholischen
Kirche wird bei dem
Hochamt, welches zur
Feier dieses
Tags celebriert wird, nach dem Absingen des
Evangeliums die
Osterkerze ausgelöscht, weil der auferstandene
Jesus an diesem
Tag von der
Erde schied. Bei den
Protestanten wird das
Fest durchgängig
als ein ganzer
Feiertag angesehen. Unter König
Friedrich II. ward es in
Preußen
[* 3] zwar abgeschafft, unter
Friedrich
Wilhelm II. aber wieder eingeführt. - Die
römisch-katholische Kirche feiert jährlich am 15. Aug. auch das
Fest der
Himmelfahrt Mariä, s.
Maria 1).