Himjarīten,
Himjaren (bei
Ptolemäus Homeritae), der
Name eines im westlichsten
Teil Südarabiens lebenden alten arab.
Volks. Bis vor nicht langer Zeit gebrauchte man den
Namen Himjariten
ganz allgemein für sämtliche Bewohner Südarabiens.
Jetzt unterscheidet man daselbst mehrere untereinander verwandte Volksstämme, von denen die Himjariten
nicht einmal
der bedeutendste war.
Größere und ältere
Staaten bildeten in Südarabien namentlich die Sabäer, deren
Name daher jetzt mitunter
als Gesamtbezeichnung gebraucht wird, und die
Minäer.
Näheres über die Himjariten
erfuhr man erst seit 50 Jahren durch die Entdeckung großartiger
Ruinen und zahlreicher
Inschriften auf dem
Boden Südarabiens, die die Reste einer uralten längst erloschenen eigenartigen
Kultur bilden. Von den
Inschriften sind nur wenige spätere datiert, und zwar nach einer
Ara, welche, wie es scheint, mit dem
J. 115
v. Chr. beginnt. Die spätesten uns bekannten
Inschriften stammen wahrscheinlich aus dem 6. nachchristl. Jahrh.
Hundert
Jahre später wurden die letzten Reste der alten südarab.
Kultur durch den
Islam vernichtet. Die ältesten
Inschriften gehen wahrscheinlich bis ins 2. Jahrtausend
v. Chr. zurück. Lange
Reihen von Königsnamen haben sich aus den bisher bekannten
Inschriften bereits zusammenstellen lassen;
zahlreiche Götternamen sind bekannt geworden. Es hat sich gezeigt, daß die
Inschriften im wesentlichen zwei Dialekte zeigen,
die man als sabäischen und minäischen unterscheiden kann. Dazu kommt dann noch der hadramautische Dialekt, der bisher aber
nur in einer kleinen Anzahl von
Inschriften vorliegt. Die
Schrift der Himjariten
, Sabäer,
Minäer (die die
Araber
Musnad nennen) ist eine ganz einheitliche; aus ihr ist die äthiop.
Schrift hervorgegangen. Sie geht von rechts nach links,
selten auch in umgekehrter
Richtung
(Bustrophedon); die
Buchstaben sehen fast aus wie geometrische
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