
Hilterfingen
(Kt. Bern,
Amtsbez. Thun).
579 m. Gem. und Pfarrdorf, am rechten Ufer des
Thunersees, an der Strasse
Thun-Interlaken, 4 km
sö. vom Bahnhof
Thun und nahe der Dampfschiffstation
Oberhofen. Postbureau, Telephon. Gemeinde, mit
Bächi
und
Eichbühl: 86
Häuser, 669 reform. Ew.; Dorf: 59
Häuser, 482 Ew. Die Kirchgemeinde Hilterfingen
umfasst die Zivilgemeinden
Hilterfingen
,
Oberhofen,
Heiligenschwendi und
Teuffenthal, von denen die zwei ersten
am See liegen, während die andern zwei
die
Vorberge der
Blume umfassen, zum Teil noch auf das Einzugsgebiet der
Zulg übergreifen und mehr als 1000 m
hoch liegen. Zusammen 2461 Ew. Von Hilterfingen
bis
Thun einerseits und bis
Oberhofen andererseits zieht sich in ununterbrochener
Reihenfolge ein langer Kranz von
Villen und Landgütern. Acker- und Obstbau, zahlreiche schöne Gartenanlagen. Fremdenindustrie.
Auf einem 20 m hohen, steilgeböschten Hügel steht die Pfarrkirche, die mit wertvollen Glasmalereien
aus dem 15. und 16. Jahrhundert und mit schönen Fresken modernen
Ursprungs geschmückt ist. An der Längsseite Grabsteine.
Ueber dem Friedhof der Spazierweg auf den
Schneckenbühl mit bemerkenswerter Aussicht auf den
See und die
Berge am jenseitigen
Seeufer. Zahlreiche
Villen und Landhäuser, die meist nur im Sommer bewohnt sind. Die schönsten dieser
Landgüter sind der
Eichbühl mit prachtvollen Gartenanlagen, das moderne
Schloss
Hünegg mit berühmtem Park und das einst
dem Kloster Thonberg eigene
Bächigut, dessen früheres bescheidenes Wohnhaus heute durch einen stattlichen Schlossbau ersetzt
ist. Die Kirche, die als Filiale der Pfarrkirche von Einigen 930 erbaut worden sein soll, ging 1318 an
das Kloster
Interlaken, 1424 an die Edeln von
Scharnachthal und 1652 zusammen mit der Gerichtshoheit an Bern
über. 1231: Hiltolvingen;
1318: Hiltilfingen. Römische Kupfermünzen; auf dem
Eichbühl und bei
Hünegg Alemannengräber. Auf dem
Bächigut stand einst
die Burg der
Herren von
Ried (1215 ein Petrus de
Riede genannt).