Hilfskreuzer
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s. Kreuzer.
Seite 67.568 Supplement
Hilfskreuzer
3 Wörter, 26 Zeichen
Hilfskreuzer,
s. Kreuzer.
kleine deutsche Scheidemünze, benannt nach dem Kreuz, [* 3] welches ihr Gepräge anfangs zeigte, in mittelalterlichem Latein daher Crosatus, Cruciatus, Crucifer oder Cruciger. Sie ward zuerst in Tirol [* 4] im 13. Jahrh. geschlagen und Etschkreuzer genannt. Bald fand die Münze von da in fast ganz Deutschland [* 5] sowie in der Schweiz [* 6] Eingang, doch wird sie in deutschen Münzdistrikten erst 1490 erwähnt. Die ältesten Kreuzer waren aus geringhaltigem Silber (Billon) geprägt, erst später wurden auch kupferne Kreuzer ausgemünzt.
Man teilte sie in 4 Pfennig oder 8 Heller, später auch hier und da, z. B. in Württemberg, [* 7] in 6 Heller ein. Der Kreuzer ward überall da, wo Guldenwährung stattfand, gebräuchliche Scheidemünze. Späterhin unterschied man daher zwischen leichten Kreuzern, deren 60 einen Gulden, 90 einen Thaler, und schweren Kreuzern, deren 48 einen Gulden und 72 einen Thaler ausmachten. Gegenwärtig ist der in Österreich [* 8] Scheidemünze und zwar bis 1858 = 1/60 Gulden, nach der damals angenommenen neuen Währung des 45-Guldenfußes (Neukreuzer) = 0,01 Gulden, wonach 1 Neukreuzer = 2 Reichspfennig ist.
Der Kreuzer süddeutscher Währung, der in Baden, [* 9] Bayern, [* 10] Frankfurt [* 11] a. M., Hessen-Darmstadt, Hessen-Homburg, Hohenzollern, Kurhessen, Nassau, Oldenburg [* 12] (für Birkenfeld), Sachsen-Koburg, Sachsen-Meiningen, Schwarzburg-Rudolstadt (für die Oberherrschaft) und Württemberg bis zur Einführung der Reichswährung gebräuchlich war, und deren 60 einen Gulden süddeutsch ausmachten, wurde in Kupfer [* 13] und Silber ausgemünzt, und zwar gab es auch ½-(Doppelpfennige) und ¼-Kreuzerstücke (Pfennige). Sämtliche Staaten süddeutscher Währung prägten aber außerdem als Silberscheidemünze (aus Billon = 350/1000 fein) im 58-Guldenfuß 6 und 12-Kreuzerstücke aus. Der österreichische Neukreuzer ist eine Kupfermünze; in Silberbillon prägt Österreich als Scheidemünze Stücke zu 10 und 5 Neukreuzer.
ungepanzerte, für weite Reisen ausgerüstete kleinere Kriegsdampfer, deren Indienststellung mehrere Jahre dauert, und welche, unter Dampf, [* 14] meist aber unter Segel fahrend, auf allen Meeren und Stationen das Ansehen der Flagge zu kräftigen sowie den Seehandelsverkehr zu fördern und zu schützen bestimmt sind; im Kriegsfall haben sie außerdem den Seeverkehr des Feindes überall zu stören, feindliche Handelsschiffe, Transportfahrzeuge und Kriegsschiffe zu nehmen.
Die Liste der deutschen Kriegsmarine zählt gegenwärtig 5 Kreuzer von 716-848 Ton. Deplacement, 600-650 indizierten Pferdekräften, mit je 4-9 Geschützen und 115-127 Mann Besatzung. Im weitern Sinn zählen zu den Kreuzern auch die Kreuzerfregatten und Kreuzerkorvetten. Die neuen Kreuzerfregatten der deutschen Marine sind schnelle, nicht gepanzerte Dampfer der Klasse 3 von 2856-3995 Ton. Deplacement, mit 2600-4800 indizierten Pferdekräften, aus Eisen [* 15] oder aus Eisen und Holz [* 16] erbaut, 13-16 Meilen Fahrgeschwindigkeit und 386-432 Mann Besatzung, mit bis 18 Geschützen, 2 leichten und 6 Revolverkanonen. Die Kreuzerfregatten verfolgen dieselben Zwecke wie die Kreuzer, welche sie im Verhältnis ihrer größern Machtmittel um so ausgiebiger und nachdrücklicher erfüllen können. Von größter Wichtigkeit waren und sind die Kreuzer aller Art für die Erwerbung und Erhaltung der Kolonien. Über Kreuzerkorvetten s. Korvette.