Hildburghausen
,
[* 2] Kreisstadt im Herzogtum Sachsen-Meiningen, 372 m ü. M., an der Werra und der Linie Eisenach-Lichtenfels der Werrabahn, in einem weiten Thal, [* 3] besteht aus der Altstadt und der kleinern, von französisch-reformierten Flüchtlingen 1710 angelegten Neustadt, [* 4] hat 2 evangelische und eine kath. Kirche, eine Synagoge, ein Schloß (1685-95 erbaut, jetzt Kaserne) mit einem Park (dem sogen. Irrgarten, worin ein Denkmal der Königin Luise von Preußen); [* 5] ¶
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ferner ein altertümliches Rathaus und ein Kriegerdenkmal. Die Einwohnerzahl beträgt (1885) mit Einschluß der Garnison (ein
Bataillon Infanterie Nr. 95) 5476. Die industrielle Thätigkeit erstreckt sich vorzüglich auf
Fabrikation von Papiermaché-, Spiel- und Meterwaren, landwirtschaftlichen Maschinen, Mineralwässern und kondensierter Milch,
Suppentafeln, Büffelhornarbeiten, Backsteinen etc. Meyers Bibliographisches Institut, das 1828 von Gotha
[* 7] nach Hildburghausen
, 1874 aber nach Leipzig
[* 8] verlegt wurde, war für die Stadt von besonderer Bedeutung. In Hildburghausen
befinden sich ein Amtsgericht,
ein Gymnasium, ein Schullehrerseminar, eine Taubstummenanstalt, ein Technikum (Maschinenbau- und Gewerkschule), eine kartographische
Anstalt mit Kupferstecherei, eine Landwirtschafts- und Gewerbeschule, ein Kreiskrankenhaus und eine Landesirrenanstalt. - Hildburghausen
, in
Urkunden Hilpershusia, Villa Hilperti, gehörte im 13. Jahrh. den Grafen von Henneberg, kam im 14. Jahrh. an Thüringen, später
an die Ernestinische Linie des Hauses Sachsen
[* 9] und ward 1683 Hauptstadt eines Herzogtums, das 1826 mit Sachsen-Meiningen vereinigt
wurde.