Titel
Hilarius
,
1) Hilarius
Pictaviensis, einer der eifrigsten Verfechter des Athanasianischen
Lehrbegriffs im
Abendland, geboren
um 300 zu
Pictavium
(Poitiers) von heidnischen Eltern. Um 350 zum
Bischof in seiner Vaterstadt erwählt, wurde er unter dem
arianisch gesinnten
Kaiser
Constantius 356 nach
Phrygien verwiesen. 360 in sein
Amt zurückgekehrt, wirkte er in demselben
Sinn
bis zu seinem 366 erfolgten
Tod. Er gehört zu den Vermittlern zwischen der abendländischen und morgenländischen
Kirche.
Außer im
Geiste des
Origenes abgefaßten
Kommentaren über neu- und alttestamentliche
Schriften verfaßte er namentlich
im
Exil die große Streitschrift
»De trinitate«, eigentlich
»De fide« (12
Bücher).
Pius IX. hat ihn 1851 zum
Doctor ecclesiae
promoviert. Die beste
Ausgabe seiner Werke ist von den
Benediktinern (Par. 1693, neue Ausg. 1844-45).
Vgl.
Reinkens, Hilarius
von
Poitiers (Schaffh. 1864);
Baltzer, Hilarius
von
Poitiers (Rottw. 1881).
2) Hilarius
, der
Heilige, seit 429
Bischof von
Arelate
(Arles), besonders durch die
Verteidigung seiner Metropolitanrechte
gegen den
Papst
Leo I. (s. d.) bekannt; er starb 449.
3) Röm. Bischof, Nachfolger Leos I. seit 461, nachdem er denselben schon auf der Synode zu Ephesos [* 2] 449 vertreten hatte. Er verteidigte die römische Rechtgläubigkeit gegen das byzantinische Kaisertum und erreichte auch den Supremat des römischen Stuhls über die meisten gallischen und spanischen Bischöfe; starb 468.