im Mittelalter seit der Zeit der staufischen Kaiser Parteiname der Anhänger des Kaisers,
im Gegensatz zu den Guelfen (s. d.) oder Welfen, den Verfechtern der päpstlichen Interessen. Über den Ursprung dieser Benennungen
gibt es verschiedene Angaben. Nach italienischem Bericht sollen dieselben von zwei deutschen Brüdern in Pistoja, Guelf und Gibel,
von denen es jener mit der päpstlichen, dieser mit der kaiserlichen Partei gehalten habe, herzuleiten
sein.
Dies ist gewiß unrichtig, aber ebensowenig verbürgt ist auch die Angabe späterer deutscher Chronisten, daß 1140 in der
Schlacht bei Weinsberg zwischen König Konrad III., dem Staufen, und dem HerzogWelf VI. im Heer des erstern »HieWaiblingen« (staufisches
Hofgut im Remsthal),
Der Kampf zwischen beiden Parteien, der ganz Oberitalien
[* 6] in zwei feindliche Heerlager spaltete, überdauerte
die Herrschaft der Staufen, und dieselben Benennungen wurden nun auch für Gegensätze üblich, die mit ihrer ursprünglichen
Bedeutung nichts zu thun hatten; häufig, z. B. in Florenz,
[* 7] ward der Adel als ghibellinisch und die Volkspartei als guelfisch
bezeichnet. Erst lange nach dem Untergang derStaufen kamen im 14. Jahrh. die Namen mehr und mehr außer
Gebrauch.