Hexenpilz
,
s. Boletus.
Hexenpilz
78 Wörter, 514 Zeichen
Hexenpilz,
s. Boletus.
Boletus chirurgorum, fomentarius, igniarius, Feuerschwamm;
Boletus laricis, Lärchenschwamm.
L. (Röhrenschwamm), Pilzgattung aus der Ordnung der Hymenomyceten, charakterisiert durch einen hutförmigen, gestielten Fruchtkörper, dessen Sporenlager (Hymenium) auf der untern Fläche des Hutes zahlreiche unten offene Röhren [* 3] bildet, welche miteinander verwachsen sind, aber von der Substanz des Hutes sich leicht abtrennen lassen, wodurch diese Gattung von der nächstverwandten Polyporus sich unterscheidet, wo jene Röhren mit dem Hut [* 4] fest zusammenhängen.
Die ziemlich zahlreichen Arten dieser Gattung wachsen am liebsten auf Waldboden und sind teils eßbar, teils giftig. Weiße oder graue Röhren und einen hohlen, nicht schuppigen Stiel hat der eßbare Kastanienpilz (Boletus castaneus Bull.), mit zimtbraunem, feinhaarigem Hut und weißem, beim Bruch unveränderlichem Fleisch. Dieselbe Farbe der Röhren, aber einen vollen, schuppigen Stiel besitzt der eßbare Kapuzinerpilz (Boletus scaber Fr.), mit verschieden gefärbtem, rotem, weißem oder braunem Hut und ebenfalls weißem, unveränderlichem Fleisch.
Alle übrigen Arten haben lebhaft gelbe, im Alter grünlich gefärbte oder braune Röhren. Der Stiel ist knollig und die Mündung der Röhrenporen rot bei dem giftigen Hexenpilz (Boletus luridus Schäff.), der gelbliches, im Bruch blau werdendes Fleisch, einen filzigen, etwas schmierigen, braunen Hut und mennigeroten Stiel aufweist. Ebenso gefärbte Röhren, aber einen kahlen, etwas klebrigen, lederfarbenen bis gelbbraunen Hut, einen dickbauchigen, blutroten Stiel und weißes, aus dem Bruch rötlich und dann blau werdendes Fleisch hat der äußerst giftige Satanspilz (Boletus Satanas Lenz). Dagegen sind die Mündungen der Poren nicht rot, das Fleisch unverändert weiß, der Hut braun, der bauchige Stiel weiß, der Geruch und Geschmack angenehm bei dem eßbaren und als vorzüglich geschätzten Steinpilz (Boletus edulis Bull., s. Tafel »Pilze«). [* 5]
Von den bisher genannten Arten unterscheiden sich die folgenden durch cylindrischen, nie knolligen Stiel. Ein trockner, in jüngerm Zustand filziger Hut kennzeichnet den eßbaren Sandpilz (Boletus variegatus Sw.), mit gelbbraunem, haarig beschupptem Hut, zimtbraunen Röhren und gelblichem, im Bruch bläulichem Fleisch, sowie die gleichfalls genießbare Ziegenlippe (Boletus subtomentosus L.), mit gleichmäßig filzigem, olivenfarbenem oder braunem Hut, gelben Röhren und weißem Fleisch.
Eßbare Arten mit klebrigem Hut sind der Maronenpilz (Boletus badius Fr.), mit kastanienbraunem Hut, blaßgelben, eckigen Röhren, gelblichweißem, beim Bruch etwas bläulich anlaufendem Fleisch und glattem, braungelbem Stiel; der Kuhpilz (Boletus bovinus L.), mit bräunlichgelbem Hut, graugelben, später rostfarbenen Röhren, weißem, unveränderlichem Fleisch und glattem, bräunlichgelbem Stiel, und der Schmeerling (Boletus granulatus L.), mit braungelbem Hut, gelben Röhren mit gekörnelter Mündung und gelbem, oben mit braunen Körnchen besetztem Stiel. Durch das Vorhandensein eines weißen, später braunen Ringes ist der als Speiseschwamm geschätzte Butterpilz (Boletus luteus L.), mit braunem, gebuckeltem Hut, gelben Röhren und weißlichem, unverändertem Fleisch, vor den übrigen Arten ausgezeichnet.