Hexenfahrt.
Eine Hexenfahrt
findet nach dem Volksglauben hauptsächlich am 1. Mai in der
Walpurgisnacht (in einigen Gegenden
auch am Michaelistage) auf den
Blocksberg (s. d.) und andere durch den
Aberglauben bezeichnete
Höhen statt, und zwar reiten
die
Hexen dahin nach Anwendung der
Hexensalbe und einer bestimmten Zauberformel durch die Luft auf
Besen
oder auf Elsternschwänzen, Mist- oder Ofengabeln, Ziegenböcken u. s. w. Der Schornstein
ist ihr Aus- und Eingang. In Gesellschaft des
Teufels, ihres Herrn und
Meisters, dem sie unzüchtige Verehrung erweisen, führen
sie dort Tänze und wüste
Lustbarkeiten auf, «tanzen den Schnee
[* 2] weg» und schwärmen dann in derselben
Nacht in ähnlicher Fahrt umher und stiften Schaden. Es ist der große
Hexensabbat, ein Nachklang von
feierlichen Opfern bei Frühlingsanfang aus heidn. Zeit. Die Versammlungsorte sind in der Regel altheidn. Opferstätten.
Auch in Ostpreußen
[* 3] giebt es solche
Blocksberge, in Süddeutschland Walpurgisberge, ebenso in
Skandinavien und
Großbritannien,
[* 4] in
Tirol
[* 5] wie anderswo werden überhaupt die höchsten Bergspitzen oder auch tiefe Schluchten als Versammlungsorte
der
Hexen angegeben; bekannt ist der
Hexentanzplatz bei
Thale im Harz.