Heteromorp
hismus
(griech.), die
Eigenschaft chemisch identisch zusammengesetzter
Körper, in zwei
(Dimorphismus) oder
drei
(Trimorphismus) verschiedenen Kristallsystemen oder in aufeinander nicht zurückführbaren
Reihen desselben
Systems zu
kristallisieren. Als
Regel gilt, daß mit diesem morphologischen Unterschied auch solche physikalischer, ja selbst chemischer
Art verknüpft sind, weshalb
Naumann den
Vorschlag gemacht hat, anstatt von Heteromorp
hismus von
Heterosomatismus zu sprechen.
So sind
Quarz,
Tridymit und
Opal trimorphe Modifikationen des Kieselsäureanhydrids, deren sonstige Unterschiede sich aus folgendem
ergeben:
Kristallsystem | spez. Gewicht | Härte | |
---|---|---|---|
Quarz | hexagonal | 2.5-2.8 | 7 |
Tridymit | triklin | 2.2-2.3 | 7 |
Opal | amorph | 1.9-2.3 | 5.5-6.0 |
Kochendes Alkali löst Quarz gar nicht, Tridymit schwer, Opal leicht auf. Ist von den beiden Modifikationen einer dimorphen Substanz jede mit analog zusammengesetzten Körpern durch Isomorphismus (s. d.) verbunden, so heißen solche Mineralgruppen iso-dimorphe Reihen. So kristallisiert kohlensaures Calcium (CaCO3 ) als Kalkspat [* 2] im hexagonalen, als Aragonit [* 3] im rhombischen System und ist in der erstern Modifikation mit Magnesit (MgCO3 ), Eisenspat (FeCO3 ) etc., in der letztern mit Strontianit (SrCO3 ), Witherit [* 4] (BaCO3 ) etc. durch Isomorphismus verknüpft.