mystische
Sekte von
Mönchen, vornehmlich auf dem
BergAthos.
Ihre Verirrungen sind besonders von ihrem Gegner, demMönchBarlaam (s. d.), geschildert worden. Sie lebten danach
ein beschauliches
Leben in fortwährendem
Gebet, wobei sich jeder einzelne in einen
Winkel
[* 3] setzte, das
Kinn auf die
Brust legte
und das
Auge
[* 4] unermüdet nach dem
Nabel hin richtete. Sie meinten hierdurch zu einer leiblichen
Anschauung
des unerschaffenen Strahlenlichts der göttlichen
Herrlichkeit zu gelangen (daher der
Name Nabelseelen, Omphalopsychoi). Als
Verteidiger der Hesychásten gegen die
AngriffeBarlaams trat
besonders Gregorius
Palamas (s. d.),
Erzbischof von Thessalonich, auf, welcher
auf vier
Synoden zwischen 1341 und 1351 dieAnerkennung der
Rechtgläubigkeit der Hesychásten durchsetzte.
(grch., d. h. Ruhende; lat.
Quietisten) hießen in der griech. Kirche die Mönche, die im Gegensatz zu dem Leben des thätigen Gehorsams
in den Koinobien (s. d.), durch völlige Ruhe in ihren Einzelzellen (daher «Ruhende»)
und durch mystisches Schauen die Vereinigungmit Gott suchten. Die «Ruhenden» zogen sich zu ihrem Zweck in einen
einsamen dunkeln Raum zurück, legten sitzend das Kinn auf die Brust, und nach dem Herzen starrend (daher
Omphalopsychoi, «Nabelseelen» genannt) sprachen sie unter langsamem
Atmen und mit strengster Sammlung der Gedanken unausgesetzt das Gebet «Herr Jesu Christe, Sohn Gottes, erbarme dich meiner!»
Durch den ital. Mönch Barlaam, der den Athos besucht hatte, beim Patriarchen in Konstantinopel
[* 7] verklagt, weil sie das
Wesen Gottes ins Irdische herabzögen, wurden sie nach langen Kämpfen auf mehrern Synoden in Konstantinopel (1341 und 1351)
als rechtgläubig anerkannt, indem das göttliche Licht
[* 8] für eine Ausstrahlung, nicht für das Wesen Gottes erklärt wurde.
Dadurch gewann der Hesychasmus an Verbreitung und er hat sich bis heute bei den strengen griech. Mönchen,
namentlich in den Koinobien und den Sketen (s. d.) des Athos und dem Sabaskloster (s. d.) erhalten. –
Vgl. Stein, Studien
über die Hesychásten des 14. Jahrh. (Wien 1874).