Kap. 33-48
Weissagungen über die
Restauration
der
Theokratie nach der Zerstörung
Jerusalems. Hesekiel war schon viel mehr Schriftsteller als Redner, mehr Gesetzgeber als
Prophet,
wie er auch im
Gegensatz zu dem frühern Prophetentum bei allem Dringen auf wahre Herzensbekehrung großen Wert auf levitischen
Tempeldienst u. dgl. legt.
Wie einerseits durch seine Vorliebe für
Visionen zur
Apokalyptik, so leitet
er anderseits zu dem Gesetzesdienst
Esras über, mit
dem er sich in die
Ehre,
Vater des eigentlichen
Judentums zu sein, teilt.
GeorgLudwig, Dichter und Romanschriftsteller, geb. zu
Halle,
[* 2] studierte in
Jena,
[* 3]
Halle und
Berlin
[* 4] erst
Theologie, dann Geschichte und
Philosophie und wandte sich
später der Litteratur und Publizistik zu. Seit 1848 in
Berlin lebend,
ward er hier Mitredakteur der
»Neuen Preußischen
Zeitung« und 1855 Mitbegründer der sozialpolitischen
Wochenschrift
»Berliner
[* 5] Revüe«. Er starb als
Hofrat in
Berlin. Von seinen frühern flachen und ziemlich frivolen
Dichtungen und
Romanen, die fast spurlos vorübergingen, zu schweigen, machte Hesekiel zuerst einigermaßen Aufsehen durch die
mit der herrschenden
Richtung in
Opposition tretenden »Preußenlieder« (Magdeb.
1846), die ihm in den spezifisch preußischen
KreisenFreunde gewannen.
Ihnen folgten zahlreiche
Romane, die vorzugsweise
Bilder aus der preußischen Geschichte, aber von neupreußisch-tendenziöser
Färbung, enthalten und an Wert sehr ungleich sind. Wir nennen hier nur: »Das liebe Dorel, die
Perle von
Brandenburg«
[* 6] (Berl.
1851);
»Bis nach
Hohenzieritz« (das. 1861, 3. Aufl. 1871);
»Stille vor dem
Sturm« (das. 1862, 3 Bde.; 3. Aufl.
1871) etc. Am kräftigsten tritt sein Erzählungstalent hervor in dem
Roman »Unter dem Eisenzahn« (Berl. 1864, 3 Bde.),
worin brandenburgische Zustände im 14. Jahrh. geschildert sind, und in
»Lux et umbra« (das. 1861, 3 Bde.),
Mehrere
Romane sind der französischen Geschichte entnommen, aber von derselben feudal-konservativen
Tendenz, z. B.: »Von
Turgot bis
Baboeuf« (Berl. 1857, 3 Bde.; 2. Aufl.
1874);
»Lilienbanner und
Trikolore« (das. 1859, 2. Aufl. 1862) u. a.
Von
Dichtungen erschienen noch: »Zwischen
Sumpf und
Sand, vaterländische
Dichtungen« (Berl. 1863);
»Gegen die
Franzosen, preußische
Kriegs- und Königslieder« (das. 1871, 2 Bde.)
u. a.
Großen Anklang, aber wesentlich durch die darin enthaltenen Familienbriefe, fand sein
»Buch vom
GrafenBismarck« (3. Aufl., Bielef. 1873),
Außerdem beschrieb sie in »Barackenleben«
(Berl. 1873) ihre Thätigkeit in den
BerlinerBaracken 1870/71 und veröffentlichte:
»ElisabethLuise,
Königin von
Preußen«,
[* 11] ein Lebensbild (das. 1881).