Herzog
Ernst
, der
Held einer deutschen
Dichtung, die um 1180 von einem mittelfränk. Dichter in
Bayern
[* 2] nach lat.
Quelle
[* 3] verfaßt wurde. Ihr erster auf histor. Grundlage ruhender
Teil verschmilzt die Geschichte Herzog Ernsts
II.
von
Schwaben, der im
Aufstand gegen seinen Stiefvater Konrad II. 1030 fiel, mit der Empörung
Liudolfs gegen seinen
Vater
Otto
I.; der zweite rein märchenhafte läßt Herzog Ernst
wunderbare
Abenteuer im
Orient bestehen, etwa in der Art
der
Reisen Brandans und Sindbads.
Das ursprüngliche Gedicht ist nur in Bruchstücken erhalten; es liegt aber zu Grunde zwei deutschen Bearbeitungen des 12. und des 13. Jahrh., der lat. Dichtung Odos von 1206 und einer lat. Prosa (in der «Zeitschrift für deutsches Altertum», Bd. 7). Namentlich aber lebte die Sage fort in dem Bänkelsängerlied im Herzog Ernst-Ton (der Bernerweise) aus dem Anfang des 14. Jahrh. (abgedruckt in der «Zeitschrift für deutsches Altertum», Bd. 8).-
Vgl.
Bartsch, Herzog Ernst
(Wien
[* 4] 1869);
L. Uhland, Schriften zur Geschichte der Dichtung und Sage (Bd. 5 u. 7, Stuttg. 1870 u. 1868);
Dümmler und Jänicke in der «Zeitschrift für deutsches Altertum», Bd. 15.