Herzogtümer, nämlich
Sachsen,
[* 3]
Franken,
Bayern,
[* 4]
Kärnten,
Schwaben,
Ober- und Niederlothringen. Da nun während des aufreibenden
Kampfes der
Kaiser mit dem
Papsttum auch die übrigen
Fürsten dieselben
Rechte und eine gleiche Unabhängigkeit, teilweise (in
Österreich)
[* 5] auch den
Namen der Herzöge erlangten, schwand die bevorrechtete
Stellung der Herzöge. In
Franken undSchwaben
ging das Herzogtum nach Erlöschen des hohenstaufischen
Hauses ganz ein, und die bisherigen herzoglichen Gebiete wurden zerstückelt;
in
Sachsen aber war schon vorher bei dem
SturzHeinrichs des Löwen die herzogliche
Würde teils auf
Westfalen
[* 6] (das dem
StiftKöln
[* 7] gehörte), teils auf das Gebiet der mittlern
Elbe übergegangen, während aus dem alten HerzogtumSachsen,
insoweit es welfisches Allodialgut war, ein neues Herzogtum,
Braunschweig,
[* 8] erwuchs. Da zuletzt auch Oberlothringen in eine
französische
Provinz verwandelt wurde, so hat sich von den ursprünglichen Herzogtümern nur eins, nämlich das jetzige
KönigreichBayern unter den Wittelsbachern, erhalten.
Dagegen sind durch
Erbteilungenherzoglicher
Häuser sowie durch
Erhebung von
Fürsten zu Herzögen neue
Herzogtümer entstanden, welche mit der Zeit und nach der
Auflösung des
DeutschenReichs die volle Souveränität erlangten,
während in den nicht germanischen
LändernEuropas aus dem
Kampf mit dem
Königtum ein entgegengesetztes Ergebnis - die Umbildung
der Herzogswürde in einen bald erblichen, bald bloß persönlichen
Titel (in
Frankreich duc, in
Italien
[* 9] duca, in
Spanien
[* 10] duque) mit den Vorrechten des hohen
Adels - hervorgegangen ist.
Seit 1854 gab Herzog die
»Realencyklopädie für protestantische
Theologie undKirche« (Gotha
[* 23] 1853-68, 22 Bde.) heraus, die er seit 1877 gemeinsam
mit
Plitt und nach dessen
Tod mit
Hauck einer neuen Bearbeitung unterzog.
Als im
August die Entlassung des größten Teils der
Armee verfügt ward, reichte über die von ihm im
Heer gefundenen, durch die Nachlässigkeit einzelner
Kantone verschuldeten Übelstände einen ungeschminkten
Bericht ein und
forderte zugleich seine Entlassung. Die Umstände bewogen ihn jedoch, das
Kommando wieder zu übernehmen und mit
21,000 Mann von neuem die Westgrenze zu besetzen. Am 1. Febr.schloß er eine
Konvention mit dem französischen
GeneralClinchant über die Internierung der Bourbakischen
Armee (88,000 Mann, 11,000
Pferde)
[* 28] in der
Schweiz
[* 29] ab und leitete mit
anerkennenswerter Umsicht die Überführung dieser großen militärischen
Massen in die eidgenössischen
Kantone. Gegenwärtig
bekleidet Herzog dieStelle eines eidgenössischen Waffenchefs der
Artillerie und ist Vorsitzender der vom
Bundesrat mit den Vorstudien zur Landesbefestigung betrauten
Kommission.