Herzkrankh
eiten
betreffen entweder den Herzbeutel, wie die Herzbeutelentzündung (s. d.), die Herzbeutelwassersucht (s. d.) und die Verwachsung des Herzbeutels mit dem Herzen, oder das Herzfleisch, wie die verschiedenen Formen der Herzentzündung (s. d.) und die fettige Entartung der Herzmuskulatur (s. Herzverfettung), oder die Innenfläche des Herzens mit oder ohne den Klappenapparat (s. Herzfehler); endlich werden auch gewisse Erkrankungen des Herznervensystems, wie das nervöse Herzklopfen (s. d.), die nervöse Herzschwäche (Neurasthenia cordis, Irritable heart, s. Nervenschwäche) und die Herzbräune (s. Brustbräune), hierher gezählt.
Manche Herzkrankh
eiten sind mit einer beträchtlichen Erweiterung der Herzhöhlen (s. Herzerweiterung),
andere mit einer übermäßigen krankhaften
Vermehrung der Muskelsubstanz des
Herzens (s. Herzhypertrophie)
verbunden. Die meisten Herzkrankh
eiten sind infolge der beeinträchtigten Herzthätigkeit
(Herzschwäche oder Herzinsufficienz) mit mehr
oder minder schweren
Störungen des
Blutkreislaufs (kleiner, frequenter, häufig unregelmäßiger Puls,
Herzklopfen, Beängstigung
und
Atemnot, mitunter auch Schwindel und Ohnmachtsanwandlungen,
Blausucht, wassersüchtige Anschwellungen
u. dgl.) verbunden.
Alle Herzkranken müssen durchaus ein streng geregeltes und sorgsames diätetisches Verhalten beobachten, wenn anders sie vor gefahrdrohenden Verschlimmerungen und übeln Ausgängen ihres Leidens bewahrt bleiben wollen. (S. Herzfehler.) -
Vgl. Stokes, Die Krankheiten des Herzens und der Aorta (deutsch von Lindwurm, Würzb. 1855);
Bamberger, Lehrbuch der Krankheiten des Herzens (Wien [* 3] 1857);
Friedreich, Die Krankheiten des Herzens (2. Aufl., Erlangen [* 4] 1867);
Fräntzel, Vorlesungen über die Krankheiten des Herzens (Berl. 1889);
Sée, Klinik der Herzkrankh
eiten (deutsch von Salomon, Bd.
1, Hamb. 1890).