Hertel
,
Albert, Maler, geb. zu Berlin, [* 2] bildete sich auf der dortigen Kunstakademie und widmete sich während eines Aufenthalts in Rom [* 3] (1863-67) zuletzt der Landschaftsmalerei, wobei er sich an Dreber anschloß. Er entwickelte schnell sein Kolorit zu solcher Virtuosität und solchem Glanz, daß er zu den ersten Koloristen der Berliner [* 4] Schule gehört, und zwar gibt sich seine koloristische Begabung ebensowohl in Landschaften und Marinen wie in Stillleben und in Blumenstücken kund.
Von 1875 bis 1877 leitete er ein
Atelier für
Landschaftsmalerei an der
Berliner
Kunstakademie. Von seinen
Staffeleibildern, unter denen diejenigen aus der südlichen
Natur und vom nordischen Meeresstrand durch großartige Auffassung
hervorragen, sind zu nennen:
Acqua acetosa,
Civitella (1870),
Capri,
[* 5]
Via
Flaminia bei
Rom (1872), Sommerabend vor dem
Brandenburger
Thor (1874), Sabinerlandschaft,
Stillleben aus dem
Atelier,
Stillleben für einen Musiksaal (1876), Fischstillleben,
Motiv bei
Scheveningen (1877), nahender
Sturm an der genuesischen
Küste (1878,
Berliner Nationalgalerie),
Frühling
in der
Provence (1881), nordische Strandszene (1883, Nationalgalerie) und
Ruhe auf der
Flucht (1885). Er hat auch zahlreiche
dekorative Gemälde ausgeführt, unter andern einen
Cyklus von sechs italienischen
Landschaften mit den Werken der
Barmherzigkeit
(1874),
Landschaften nach
Motiven Sophokleischer
Tragödien
(Berlin, Wilhelmsgymnasium) und ein aus drei
Gemälden bestehendes
Diorama von
Bad
[* 6]
Gastein. Hertel
ist auch ein ausgezeichneter Aquarellmaler. Er ist königlicher
Professor.