Herrnhut
,
Gemeinde in der sächs. Kreishauptmannschaft
Bautzen,
[* 2] Amtshauptmannschaft
Löbau,
[* 3] am Hutberg und an der
Linie
Löbau-Zittau der
Sächsischen Staatsbahn, merkwürdig als Stammort der 1722 hier gegründeten
Brüdergemeinde (s. d.), deren
Mitglieder danach Herrnhuter
genannt werden. Der
Ort ist regelmäßig gebaut, sehr reinlich gehalten, hat ein
Amtsgericht und
(1885) 1125 Einw., meist Herrnhuter
, die sich
gleicherweise durch Einfachheit,
Ordnung, stillen Fleiß und gesetzmäßiges Verhalten auszeichnen.
Ihre Gewerbthätigkeit liefert mannigfache
Produkte, besonders Leinenzeuge. Die
Brüdergemeinde hat zu Herrnhut
2
Bethäuser, ein Erziehungshaus
und 3 Chorhäuser (große Wohn- und Arbeitsgebäude für die
Witwen und ledigen
Brüder und
Schwestern). Herrnhut
wurde 1722 von ausgewanderten
Mährischen
Brüdern auf dem
Grunde des damals dem
Grafen
Zinzendorf gehörigen Ritterguts
Berthelsdorf erbaut. Von der Hauptmissionsanstalt
daselbst gingen im
Lauf der Zeit über 90
Kolonien aus, die besonders zahlreich in
Amerika
[* 4] und im
Kapland sind.