Hero
und
Leander, berühmtes Liebespaar des
Altertums, in
Deutschland
[* 2] besonders durch
Schillers gleichnamige
Ballade populär geworden. Es
war an einem
Feste der
Aphrodite
[* 3] zu
Sestos am
Hellespont, daß Hero
, die Priesterin der
Göttin, und
der
Jüngling
Leander, der von dem gegenüberliegenden
Abydos zum
Feste dahin gekommen war, einander sahen und in wechselseitiger
Liebe entbrannten. Da
Heros
Stand als Priesterin und der
Wille der Eltern ihrer
Verbindung entgegenstanden,
schwamm
Leander allnächtlich über den
Hellespont zur Geliebten, geleitet von dem
Schein einer
Leuchte auf der
Wohnung
Heros,
einem einsamen
Turm
[* 4] am Meeresufer, bis dieselbe in einer Sturmnacht erlosch und er in den
Wellen
[* 5] den
Tod fand. Als Hero
am andern
Morgen den ans
Ufer getriebenen
Leichnam gewahrte, stürzte sie sich vom
Turm ins
Meer hinab ihm nach. Die
Sage wurde mehrfach poetisch behandelt, im
Altertum namentlich von
Musäos in einem
Epos, in der Neuzeit außer von
Schiller (in der
oben erwähnten
Ballade) von
Grillparzer in dem
Drama »Des
Meeres und der
Liebe
Wellen«. Auch das
Volkslied hat
sich in freierer
Weise des
Stoffes bemächtigt (»Es waren zwei Königskinder«).