Hergenröther
,
Joseph, kathol. Kirchenhistoriker, geb. zu Würzburg, [* 2] studierte daselbst und in Rom [* 3] Theologie, ward 1848 Priester und 1850 Doktor der Theologie, 1852 Professor des Kirchenrechts und der Kirchengeschichte zu Würzburg. Er hat sich vornehmlich durch seinen »Antijanus« (Freiburg [* 4] 1870) bekannt gemacht, in welchem er die Lehre [* 5] von der päpstlichen Unfehlbarkeit verteidigte. Außerdem sind von seinen Werken zu nennen: »Der Kirchenstaat seit der französischen Revolution« (Freib. 1860);
»Photius, Patriarch von Konstantinopel« [* 6] (Regensb. 1867-69, 3 Bde.);
»Katholische Kirche und christlicher Staat in ihrer geschichtlichen Entwickelung und in Beziehung auf die Fragen der Gegenwart« (Freib. 1872, neue Ausg. 1874);
»Handbuch der allgemeinen Kirchengeschichte« (das. 1877-78, 2 Bde.; 3. Aufl. 1884).
Infolge dieser litterarischen Thätigkeit im
Dienste
[* 7] der ultramontanen
Anschauungen ward Hergenröther
1879 zum
Kardinal ernannt
und siedelte als Archivar des heiligen
Stuhls nach
Rom über.