Herakliden
,
die
Söhne und spätern Nachkommen des Herakles,
[* 3] besonders die, welche nach der gewöhnlichen, nachhomerischen
Sage mit Hilfe der
Dorier das von ihrem Ahnherrn ererbte
Recht auf die
Peloponnes geltend machten und in den von den
Doriern
eroberten Landschaften
(Argolis, Lakonien,
Messenien) als Könige herrschten. Das delphische Orakel hatte
dem
Hyllos (s. d.), dem Sohn des Herakles, verkündet, er werde erfolgreich sein,
wenn die Herakliden
die dritte
Frucht (in richtiger Deutung: die dritte Generation) abwarteten.
Nachdem Hyllos und dessen Enkel Aristomachos, durch mißverstandene Auslegung des Orakels irregeleitet, erfolglose Einfälle in die Peloponnes gemacht hatten und gefallen waren, bauten des Aristomachos’ Söhne Temenos (s. d.), Kresphontes und Aristodemos (s. d.), über den Sinn des Orakels aufgeklärt, an der Meerenge bei Naupaktos Schiffe [* 4] und nahmen auf den Rat des delphischen Orakels den Oxylos (s. d.) als Führer an. So ging der Zug 80 Jahre nach Trojas Zerstörung, wie schon bei Thucydides der Zwischenraum zwischen diesen beiden Ereignissen sich angegeben findet, von Naupaktos nach dem molykrischen Vorgebirge und von da über die nur 5 Stadien breite Meerenge nach Rhion in der Peloponnes, während bei den frühern Zügen der Weg über den korinth.
Isthmus genommen worden war. Nachdem sie in einer großen
Schlacht den Tisamenos, den Sohn des Orestes,
besiegt hatten, eroberten sie fast die ganze Halbinsel und losten sodann über die eroberten
Länder.
Temenos erhielt
Argos,
die Zwillingssöhne des Aristodemos, Prokles und Eurysthenes, Lacedämon,
Kresphontes nach seinem eigenen Wunsch und durch
List
Messenien, Oxylos als Lohn für seine
Führung Elis. – Die Ilias kennt dagegen Herakliden
nur zu
Tiryns,
auf Rhodus und Kos. (S.
Tlepolemos.)