Henselt
,
Adolf, Klavierspieler und Komponist, geb. zu Schwabach [* 2] bei Nürnberg, [* 3] erhielt in München, [* 4] wohin sein Vater übersiedelte, seinen ersten Musikunterricht, genoß dann ein Jahr lang (1831-32) den Unterricht Hummels in Weimar [* 5] und widmete sich hierauf bis 1834 in Wien [* 6] dem Kompositionsstudium unter Sechters Anleitung. Unabhängig von seinen Lehrern, bildete er sich eine eigne Spielmanier aus, welche der Liszts nicht unähnlich, aber mehr auf strenges Legato basiert ist.
Seine erste Konzertreise machte er 1836 nach Berlin, [* 7] verheiratete sich 1837 in Breslau [* 8] und nahm 1838 seinen bleibenden Wohnsitz in St. Petersburg, [* 9] nachdem er durch seine Konzerte dort so außerordentliche Erfolge erzielt hatte, daß er zum Kammervirtuosen der Kaiserin und Musiklehrer der kaiserlichen Prinzen ernannt worden war. Seit 1858 ist er Generalinspektor des Musikunterrichts in den kaiserlichen Erziehungsanstalten zu St. Petersburg und Moskau [* 10] sowie kaiserlich russischer Staatsrat. Unter seinen Kompositionen verdienen Auszeichnung: die effektvollen Konzertetüden (Op. 2 und 5), ein Klavierkonzert in F moll, ein Duo für Klavier und Horn, ein Klaviertrio, Konzertparaphrasen etc. Im ganzen hat er durch seine spätern Produktionen die anfangs erregten Erwartungen nicht erfüllt.