Hellqvist
,
Karl Gustav, schwed. Maler, geb. 1851 zu Kungsör in Schweden, [* 3] bildete sich auf der Kunstakademie in Stockholm [* 4] zum Historienmaler aus und siedelte 1878 zur Fortsetzung seiner Studien nach München [* 5] über, wo er 1879 auf der internationalen Ausstellung durch ein figurenreiches Gemälde aus der schwedischen Geschichte: schimpflicher Einzug des Bischofs Sonnanväder und des Propstes Knut in Stockholm 1526, Zeugnis von einer bedeutenden Kraft [* 6] der Charakteristik und von einem Streben nach ernstem und gediegenem Kolorit ablegte.
Noch entschiedener zeigten sich diese Vorzüge auf einem zweiten, 1881 gemalten
Bilde: der
Reichsverweser
Sten
Sture stirbt auf
dem
Eis
[* 7] des Mälarsees 1520. Daneben malte er auch
Landschaften,
deren
Motive er aus
Bayern
[* 8] holte, Bildnisse und
Szenen aus dem
Volksleben, wie z. B. das humorvolle:
Bismarck oder
Moltke? Auch
Luthers Ankunft auf der
Wartburg wurde um
diese Zeit gemalt. 1882 siedelte Hellqvist
nach
Paris
[* 9] über, und hier
schloß er sich anfangs der naturalistischen
Richtung von
Munkacsy
und
Laurens an, wie das 1883 in
München ausgestellte
Bild:
Disputation zwischen dem
Kanonikus
Galle und
Olaus
Petri, einem
Schüler
Luthers, in
Upsala
[* 10] 1524 bewies. Zugleich versuchte er sich auf Genrebildern, deren Schauplatz in das
Freie
verlegt ist, in der modernen französischen
Hellmalerei. 1885 malte er die Einschiffung der
Leiche
Gustav
Adolfs im
Hafen von
Wolgast
[* 11] und die
Brandschatzung von
Wisby durch König
Waldemar Atterdag, und 1886 wurde er als
Lehrer der
Malklasse an die
Berliner
[* 12]
Kunstakademie berufen. Er erhielt 1883 auf der
Münchener internationalen
Ausstellung eine zweite
Medaille.