Titel
Helgi
,
1) Helgi
Hundingsbana (»Hundingstöter«),
im nord.
Mythus Sohn
Siegmunds und der Borghild,
Halbbruder
Sigurds, erschlug
im
Kampf den starken Hunding,
König in Hunland, und dann dessen
Söhne und gewann durch seine
Tapferkeit die
Liebe der
Sigrun, der Tochter Högnis, die mit dem ihr verhaßten Hödbrod, dem Sohn des
Königs Granmar, verlobt werden sollte. Helgi
zog
mit einer
Flotte gegen letztern, war siegreich in der
Schlacht, in welcher Hödbrod und Granmar mit allen seinen
Söhnen,
Dag
ausgenommen, fielen, und lebte dann in glücklicher
Ehe mit Sigrun, bis er einst von dem ihm auflauernden
Dag getötet wurde. Nach drei
Tagen, um
Mitternacht, erschien der
Held mit großem
Geleit der verzweiflungsvoll klagenden
Gattin
am Grabhügel, den sie ihm errichtet hatte, und sprach ihr Trost zu.
Bald darauf starb auch sie. Man erblickt in dem letztern
Teil des
Mythus die älteste Gestalt der Lenorensage.
Vgl. W. Hahn, [* 3] und Sigrun, zwölf Lieder germanischer Heldensage (Berl. 1867).
2) Helgi
Hiörwardsson, ein
Held der nord.
Mythologie, Sohn des
Königs Hiörward und der Sigurlin, Tochter des
Königs Swafnir,
war schön und von kräftiger Gestalt, aber stumm, begegnete als
Jüngling einst auf einem
Streifzug im
Walde der
Walküre Swawa, die ihm den
Namen Helgi
gab, worauf er sprechen konnte, und zog dann aus, um den
Tod seines Muttervaters
an König Hrodmar zu rächen. Siegreich heimgekehrt, verlobte er sich mit Swawa, fiel aber noch
vor der Vermählung mit ihr
in einer
Schlacht, indem er sterbend Swawa bat, sich mit seinem sie gleichfalls liebenden
Bruder Hedin
zu vermahlen, was diese jedoch ablehnte.