1)
Matthias,
RatKarls V., geboren gegen Ende des 15. Jahrh. zu
Arlon in
Luxemburg,
[* 2] studierte die
Rechte, ward 1527
Assessor beim
Reichskammergericht in
Speier
[* 3] und trat 1530 als Vizekanzler in die
Dienste
[* 4]
KaiserKarls V. Eifriger Katholik,
trieb er denselben zu schroffem Auftreten gegen die
Protestanten, bekämpfte alle Zugeständnisse und war bemüht, eine Vereinigung
der katholischen
Stände zu bewerkstelligen, was ihm auch 1538 im
NürnbergerBund glückte. 1536 in den Ritterstand
erhoben, wurde er 1540 durch Granvella aus der kaiserlichen
Gunst verdrängt, zog sich nach
Köln
[* 5] zurück und starb hier 1563.
Sie trug die Jahreszahl 1801 und statt der Angabe des Druckortes die Bezeichnung Ȇberall
und nirgends«. Der schwarze
Umschlag und
Schnitt, den das
Buch von den
Händen des
Buchbinders empfing, verschafften ihm den
Namen
»das schwarze
Buch«. Held sandte anonym ein
Exemplar an den König, büßte aber nach langer
Untersuchungshaft seine Freimütigkeit
durch eine 18monatliche
Festungshaft inKolberg.
[* 12] Seit
Sommer 1803 wieder frei und auf ein
Wartegeld gesetzt,
benutzte er seine Muße zu schriftstellerischen
Arbeiten, unter denen zwei feurige
Schriften gegen
Napoleon großes Aufsehen
machten.
Seinem
GönnerStruensee setzte er eine
Ehrentafel in der kleinen
Schrift
»Struensee. Eine
Skizze für diejenigen, denen sein Andenken
wert ist« (1805). Der
Minister v.
Hardenberg verschaffte ihm endlich 1812 wieder eine
Anstellung als Salzfaktor
in
Berlin.
[* 13] Als man ihm einen durch
Diebstahl verursachten Verlust der ihm anvertrauten Salzkasse zu ersetzen aufgab, machte
der vielgeprüfte Mann, außer stande, dieser
Forderung zu genügen, seinem
Leben freiwillig ein Ende. Von seinen
Schriften nennen wir noch: »Geschichte der drei Belagerungen
Kolbergs im Siebenjährigen
Krieg« (Berl. 1848).
militärischen Laufbahn, trat 1831 als Offizier in das 36. preußische Infanterieregiment in Mainz
[* 19] ein, nahm aber gleich Corvin,
Sallet u. a., von dem aussichtslosen Friedensdienst nicht befriedigt, 1835 seinen Abschied. Er wurde Schauspieler, dann Litterat,
redigierte seit 1843 in Leipzig mit Corvin gemeinschaftlich die »Lokomotive«
[* 20] und gab mit demselben die »Illustrierte
Weltgeschichte« heraus. Als die »Lokomotive« verboten wurde, wandte er sich nach Berlin, wo er 1848 als Redakteur des »Volksblattes«
und als Volksredner eine nicht unbedeutende Rolle spielte, während er aus unlautern Quellen die Mittel zu einem höchst luxuriösen,
verschwenderischen Leben schöpfte.
Als die revolutionäre Bewegung im Sinken war, trat er in den Sold der Regierung und ward 1850 königlicher
Torfinspektor in Rynow bei Freienwalde. Später privatisierte er in Frankfurt a. M., Hamburg
[* 21] und Berlin und schrieb für Theaterblätter. 1863 trat
er als Redakteur der »Staatsbürger-Zeitung« wieder auf dem politischen Schauplatz
auf und wirkte für die Interessen der Arbeiterpartei. Doch kam er bald in den Verdacht, wie 1849 im Solde
der Regierung zu stehen, und verlor alles Vertrauen. Nachdem er sich mit dem Verleger seiner Zeitung (dem Likörfabrikanten
Daubitz) veruneinigt und 1871 die »Alte(Heldsche)Staatsbürger-Zeitung« begründet, starb er in Berlin. Er schrieb
noch: »Deutschlands
[* 22] Lehrjahre 1848-60« (Berl. 1859) und den Roman »Die Justizmorde« (das. 1867, 3 Bde.).
Als Frucht eines mehrmaligen Aufenthalts
in England hinterließ er den ersten Teil eines größern Werkes: »Zwei Bücher zur sozialen Geschichte Englands«
(hrsg. von
Knapp, Leipz. 1881).
Adolf, Nationalökonom, Sohn von Joseph von Held, geb. zu Würzburg, studierte daselbst und in
München Jurisprudenz und Staatswissenschaften, begab sich dann nach Berlin, um sich als Mitglied des Statistischen Seminars
unter Engels und Hanssens Leitung in der Statistik und Volkswirtschaft weiter zu bilden. Nachdem Held sich 1867 zu Bonn für die
staatswirtschaftlichen Gebiete habilitiert hatte, wurde er 1868 zum außerord., 1872 zum ord. Professor
der Staatswissenschaften daselbst ernannt.
Hans Heinr. Ludw.
von, preuß. Patriot, geb. zu Auras in Niederschlesien, studierte die Rechte und Kameralwissenschaft zu Frankfurta. O., Halle und Helmstedt, trat als Zollbeamter in
den preuß. Staatsdienst und wurde 1793 zum Oberrevisor und Zollrat in Posen
ernannt. Held trat 1797 dem Minister Grafen Hoym, der sich als Administrator von Südpreußen Unordnungen
hatte zu schulden kommen lassen, in Wort und Schrift offen entgegen und wurde deshalb nach Brandenburg versetzt und scharf
getadelt, veröffentlichte aber mit Wissen des Ministers Struensee ohne Angabe des Druckorts 1801 «Die wahren Jakobiner im
preuß. Staat, oder aktenmäßige Darstellung der bösen Ränke und betrügerischen Dienstführung zweier
preuß. Staatsminister» in schwarzem Umschlag und Schnitt, welche dieser für die Minister Hoym und Goldbeck vernichtenden
Schrift den Namen «das schwarze Buch» verschafften. Held wurde nach langer Untersuchungshaft mit 18 Monaten Festungshaft, die er in
Kolberg verbüßte, bestraft und danach im Sommer 1803 auf Wartegeld gesetzt.
Zwei feurige Schriften H.s gegen Napoleon und die 1805 erschienene Schrift«Struensee» erregten viel Aufsehen; Hardenberg veranlaßte 1812 die
Wiederanstellung H.s als Salzfaktor in Berlin. Aber die ihm anvertraute Salzkasse wurde bestohlen und ihm, der gänzlich unbemittelt
war, der Ersatz des fehlenden Geldes aufgegeben, worauf er seinem Leben ein Ende machte. 1848 erschien
aus H.s Nachlaß zu Berlin «Geschichte der drei Belagerungen Kolbergs im Siebenjährigen Kriege».
Jos. von, Jurist und Publizist, geb. in Würzburg, studierte zu Heidelberg, München und Würzburg, habilitierte
sich 1839 an letzterer Universität und wurde 1841 zum außerord., 1843 zum ord. Professor daselbst ernannt. Er starb in
Würzburg. Größere Werke H.s sind: «System des Verfassungsrechts u. s. w.» (2 Bde.,
Würzb. 1856-57),