Heißhunger
,
Ochsenhunger (Bulimia), der Zustand, in welchem ein Mensch an heftigem Hunger mit schmerzhafter Empfindung im Magen [* 2] und Ohnmachtsgefühl leidet. Dieser Zustand tritt auf bei chronischem Magen- und Darmkatarrh, bei Magen- und Darmfisteln sowie bei Reizung des Darms durch Würmer [* 3] (Bandwürmer), ist aber auch häufig das Zeichen einer Nervenkrankheit und zeigt sich als solches bei Hysterischen, Schwangern und Gemütskranken, insbesondere Blödsinnigen.
Der
Anfall tritt meist nach längerm Fasten
auf und kann durch Genuß von Nahrung oder durch narkotische
Mittel beseitigt werden; gänzlich beseitigt wird er nur durch
Hebung
[* 4] der
Ursache. Vom Heißhunger
verschieden ist die Art des
Hungers,
bei welchem die
Kranken trotz reichlichster Nahrungszufuhr nicht gesättigt werden, z. B. bei hochgradiger
Zuckerharnruhr (s.
Diabetes), nach bedeutenden
Blut- und Säfteverlusten, nach sehr erschöpfenden
Krankheiten.
Ferner unterscheidet sich vom Heißhunger
der sog. Wolfshunger (fames lupina), bei welchem
sich der
Appetit auch auf sonst nicht genießbare Dinge erstreckt.
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