Heinrich
II.
, der
Heilige, römisch-deutscher
Kaiser (1002-24), der letzte aus dem sächs. Fürstenhause,
geb. 6. Mai 973 in
Bayern,
[* 2] Sohn Heinrichs II.
des Zänkers von
Bayern und Urenkel König
Heinrichs I. Nach seines
Vaters
Tode, 995,
erbte er das Herzogtum
Bayern und begleitete 1001
Kaiser
Otto III.
nach
Rom,
[* 3] wo seine Entschlossenheit den
Aufstand der
Römer
[* 4] beschwor. Als
Otto in
Italien
[* 5] starb, bemächtigte sich Heinrich
der Reichskleinodien, und nachdem der Markgraf
Eckard von Meißen,
[* 6] der nach der
Krone strebte, erschlagen war, gelang es ihm, gegen
Herzog
Hermann von
Schwaben seinen wohlberechtigten
Anspruch durchgehen, unterstützt vom Erzbischof Willigis von Mainz,
[* 7] der ihn zu Mainz krönte.
Gleich im Anfang seiner Regierung bestand er einen harten Kampf mit seinem
Bruder
Bruno und dem Markgrafen
Heinrich von
Schweinfurt,
[* 8] die beide
Ansprüche auf das erledigte Herzogtum
Bayern erhoben. Er besiegte sie trotz der Hilfe, die
ihnen
Boleslaw II.
Chrobry von
Polen gewährte, bei Kreußen im Bayreuthischen.
Bayern verlieh er nun 1001 dem
Bruder seiner
Gemahlin,
Heinrich von Luxemburg.
[* 9] Unterdes hatten die
Italiener nach
Ottos III.
kinderlosem
Tode den Markgrafen
Arduin (s. d.)
von
Ivrea zu ihrem König erhoben.
Von den ital.
Bischöfen, die
Arduin feind waren, gerufen, eilte Heinrich
1004 selbst nach
Italien, siegte und ließ sich 15. Mai zu
Pavia die
Eiserne Krone aufsetzen. Am
Abend des Krönungstags brach ein
Aufstand aus, der mit großer Anstrengung
und unter Verheerung der Stadt bewältigt wurde; dann kehrte der
Kaiser nach
Deutschland
[* 10] zurück, wo
Boleslaw von
Polen in die
Lausitz und in Meißen eingefallen war. Heinrich
unternahm wiederholte Kriegszüge gegen ihn, wobei er auch die
Hilfe der heidn. Liutizen nicht verschmähte, entriß ihm
Böhmen,
[* 11] gab es dem böhm. Herzogssohne Jaromir
zu
Lehn und griff hierauf
Boleslaw in
Polen selbst an. Im Frieden zu Merseburg
[* 12] (1013) behielt
Boleslaw seine Besitzungen, huldigte
aber dem
Kaiser als
Vasall.
Diese
Händel hatte
Arduin in
Italien benutzt, um sich weitern
Anhang zu verschaffen. Daher zog Heinrich
1013 aufs
neue nach
Italien und nach
Rom, wo Papst
Benedikt VIII.
ihn mit seiner Gemahlin
Kunigunde krönte
Arduin dankte
ab und starb bald. 1015 zog Heinrich
wieder gegen
Boleslaw, dem er im Frieden zu
Bautzen
[* 13] die
Lausitz überlassen mußte.
Einen dritten Kriegszug nach
Italien unternahm Heinrich
1022, als Papst
Benedikt ihn gegen die Griechen in Unteritalien, die fortgesetzt
ihre Macht zu erweitern suchten, zu Hilfe rief. Es gelang ihm, in
Italien die
Autorität des Kaisertums in dem
Umfange wiederherzustellen,
wie
Otto I. sie begründet hatte. Auch sonst mußte Heinrich
noch manche Kämpfe, meist in
Deutschland selbst,
bestehen. Ein
Bruder seiner Gemahlin, Adalbero, erhob sich eigenmächtig zum Erzbischof von
Trier.
[* 14] Heinrich
zog gegen ihn,
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