Ⅳ., König von
Frankreich (1589‒1610), dritter Sohn
Antons von
Bourbon und der Johanna d’Albret, wurde zu
Pau
[* 2] in
Béarn geboren. Sein
charakterloser
Vater fiel 1562 vor Rouen,
[* 3] dieMutter aber hielt fest zur Sache
der Hugenotten. Sie wußte sich und ihren Sohn den
AnschlägenKatharinas von Medici zu entziehen und erklärte Heinrich nach der
Ermordung
Ludwig Condés (1569) zum Haupt des prot.
Bundes. Nach dem Frieden von St. Germain-en-Laye (1570) schlug der franz.
Hof,
[* 4] um die
Annäherung an die Hugenotten zu besiegeln, die schon früher geplante Vermählung mit Margareta
von
Valois, Schwester
Karls Ⅸ., neuerdings vor.
Während der Verhandlungen starb Johanna und Heinrich, der nun König von Navarra war, vollzog 18. Aug. seine
Vermählung.
Schon am 24. brach über die Hugenotten die
Bartholomäusnacht (s. d.) herein, Heinrich wurde
zwar verschont, mußte aber fortan die
Messe besuchen und als Gefangener am
Hofe bleiben, wo er wesentlich seinen Vergnügungen
zu leben schien.
Endlich im Febr. 1576 entwich er vom
Hofe, trat zum
Protestantismus zurück und half mit bewaffneter
Hand
[* 5] den
vorteilhaften
Religionsfrieden von
Beaulieu6. Mai herbeiführen. DieseStellung behielt er der Liga und dem
Hofe gegenüber, so oft ihn die
Königin-Mutter auch durch Unterhandlung, Verführung und Friedensschlüsse zu gewinnen suchte.
Nach dem
Tode des
Herzogs von
Alençon 1584 überkam als erster Prinz von Geblüt die
Anwartschaft auf den franz.
Thron,
[* 6] die sofort
den entschiedensten
Widerstand der Liga (s. d.) entfesselte. Sein Oheim,
Kardinal
Bourbon, wurde ihm als Kandidat entgegengestellt und Heinrich Ⅲ. auf die feindliche Seite hinübergezwungen. Heinrich, überdies
vom Papste
Sixtus Ⅴ. im Sept. 1585 in den
Bann gethan, stellte sich wieder an die
Spitze der Hugenotten und erfocht mit engl.
und deutsch-prot.
Hilfe den
Sieg bei Coutras.
Schon längst hatte Heinrich Ⅲ., durch den
Herzog Heinrich von
Guise bedroht, eine feste
Verbindung mit dem Navarresen im
Auge
[* 7] gehabt. Die schlimme
Lage, in die Heinrich Ⅲ. durch die Ermordung
der Guisen geriet, brachte endlich die
Vereinigung zu
Tours
[* 8] zu stande. Heinrich führte nun sein
Heer
vor
Paris,
[* 9] wo ihm plötzlich, inmitten der
Belagerung, durch den
Tod des Königs, die franz.
Krone zufiel. Aber die
kath. Mehrheit der Nation wollte den hugenottischen König nicht. Der
Herzog von Mayenne stellte sich ihm entgegen; Heinrich suchte
die
Normandie zu erobern und sich so der engl. Hilfe zu versichern. Dabei
wurde er von Mayenne angegriffen, siegte aber bei Arques nahe Dieppe,
[* 10] und zum zweitenmal bei
Ivry an der
Eure. Nunmehr belagerte er
Paris.
Schon dem Erfolge nahe, wurde er (Aug. 1590) von
Alexander von Parma
[* 11] verdrängt,
denn Philipp Ⅱ. von
Spanien,
[* 12] der seine Tochter Isabella, die Enkelin Heinrichs Ⅱ., auf den franz.
Thron zu setzen strebte,
unterstützte die Katholiken nachdrücklich, und auch
Rom und
[* 13] Savoyen traten für sie ein. Diese Gefahr galt es abzuwenden
und die
Wahl der span.
Infantin, zu deren Durchführung ligistische
Stände 1593 in
Paris zusammentraten,
zu verhindern. Von seinen eigenen kath. Anhängern gedrängt, vollzog Heinrich aus
polit.
Gründen den
Übertritt zum
Katholicismus.
«Paris vaut une messe»,
«Paris ist eine
Messe wert»,
soll er gesagt haben.
Dieser Schritt entwaffnete die Ligisten. Das ganze Land fiel Heinrich zu, auch
Paris. Im
Kriege gegen
den Nationalfeind
Spanien verschmolz Heinrich vollends sein lange durch innere
¶
mehr
Kämpfe gespaltenes Volk wieder zur Einheit; der Friede von Vervins brachte ihm den Sieg und allgemeine Ruhe. Auch
den Hugenotten gewährte Heinrich Sicherheit durch das Edikt von Nantes Nach der Scheidung von seiner ersten Gemahlin
heiratete der König 1600 Maria von Medici, die Tochter des Großherzogs Ferdinand von Toscana, ohne deshalb
seine zahlreichen Liebschaften mit andern Frauen aufzugeben. Einen kurzen Krieg mit Savoyen um Saluzzo, die Verschwörung
Birons (s. d.) und eine Rebellion des Herzogs von Bouillon abgerechnet, denen allen gegenüber er Sieger blieb, hatte Heinrich seit
dem Frieden von Vervins Ruhe, um, von Sully (s. d.) unterstützt, an der Hebung
[* 15] seines tief zerrütteten
Reichs zu arbeiten.
Zur neuen Begründung des bürgerlichen Wohlstandes reformierte er in beispiellos schöpferischer Regierung, die das so lange
ständisch und parteiisch zerteilte Land der Monarchie und zwar der absoluten Königsgewalt neu eroberte, den Staatshaushalt,
die Verwaltung und das Rechtswesen, ließ Kanäle und Straßen bauen, unterstützte Handel und Gewerbe und
veranlaßte sogar die Gründung franz. Kolonien in Amerika.
[* 16] Zumal der Ackerbau hob sich aus tiefem Verfall.
Dabei ließ Heinrich jedoch die allgemeine polit. Lage keinen Augenblick aus dem Auge. Wenn auch der aus Sullys Memoiren bekannte
Plan einer «christl. Republik», d. h.
einer europ. Vereinigung von 15 teils monarchischen, teils republikanischen Staaten mit gemeinsamem Schiedsgericht,
auf dem Grunde religiöser Duldung und zum Zwecke der Eindämmung der habsburg. Macht und Vertreibung der Türken aus Europa
[* 17] auf Fälschung beruht, so gingen doch in der That H.s Absichten dahin, den Einfluß Habsburgs durch einen Bund aller
diesem Hause feindseligen Mächte zu brechen. 1598‒1610 arbeitete Heinrich auf allen Seiten erfolgreich für diesen
Plan und brachte Frankreich gegen Spanien-Habsburg in die Höhe; er rüstete rastlos und setzte schließlich diese Macht beim
Ausbruche des Jülichschen Erbfolgestreites, worin er Kurbrandenburg und Pfalz-Neuburg unterstützen wollte, gegen den
Hauptfeind in Bewegung. Die Königin sollte während des Krieges die Regentschaft führen und forderte
dazu die Krönung. Am Tage nach der Krönung, die stattfand, fuhr der König aus, um den kranken Sully zu besuchen,
und wurde im Wagen durch einen Messerstoß Ravaillacs (s. d.) ermordet. Sein
Tod warf Frankreich in lange Wirren zurück. Er war der größte König der franz.
Neuzeit. Sein Reiterstandbild (von Lemot) steht seit 1818 auf dem Pont-Neuf in Paris.
Vgl. Recueil des lettres missives de Henri Ⅳ (9 Bde., 1843‒76);
Ⅰ., König von Haïti,
[* 18] s. Christophe, ^[= und Montigny-Mitrailleuse, eine 1869 in Belgien und Österreich eingeführte, nach ihren Erfindern ...]Henri.
Ⅰ., das Kind, erster Landgraf von Hessen,
[* 19] geb. war ein Sohn HerzogHeinrichs
Ⅱ. von Brabant und Sophias, einer Tochter der heil. Elisabeth. Seine Mutter betrachtete sich, als 1247 mit Heinrich Raspe
der landgräflich thüring. Mannsstamm ausstarb, als dessen nächste Erbin, konnte aber nach langer heldenmütiger Wehr gegen
mehrere Prätendenten und namentlich gegen den Markgrafen Heinrich den Erlauchten von Meißen
[* 20] kraft Vertrags
von 1263 nur Hessen erlangen.
Als ihr Sohn, bis dahin «Kind von Brabant» genannt, mündig geworden war, überließ sie ihm das Land nebst dem landgräfl.
Titel. Heinrich, dessen älterer gleichnamiger Stiefbruder schon 1247 die Regierung von Brabant übernommen hatte, schlug seinen
Sitz zu Cassel auf, säuberte das Land von Raubrittern, schützte es gegen die Anmaßungen des Erzbischofs
von Mainz
[* 21] und legte den Grund zu der Größe seines Hauses, dessen unmittelbare Besitzungen, anfänglich nicht sehr umfangreich,
von Heinrich bedeutend erweitert wurden. Auch in Brabant suchte er seinen Einfluß zu wahren; doch entsagte er 1279 allen Ansprüchen.
Streitigkeiten mit Erzbischof Werner von Mainz brachten ihn in die Reichsacht; um König Rudolf zu versöhnen, half er ihm
im Kampfe gegen Ottokar von Böhmen.
[* 22] Durch seine in zwei Ehen geborenen Söhne wurden Erbstreitigkeiten veranlaßt, die bei
seinem Tode auf eine Landesteilung hinausliefen, welche jedoch, da nur einer der Söhne, Otto,
den Stamm fortpflanzte, nicht von Dauer war. –
Vgl. Ilgen und Vogel, Kritische Bearbeitung und Darstellung der Geschichte des
thüring.-hess. Erbfolgestreits, 1247‒64 (in der «Zeitschrift
für Hessische Geschichte», Neue Folge, Bd. 10,Cass. 1883).
Herzog von Kärnten (1310‒35), wurde, als der letzte böhm. König aus dem Hause der
Přemysliden, Wenzel Ⅲ., 1306 ermordet und der zunächst als König anerkannte Rudolf von Österreich,
[* 24] Albrechts Ⅰ. Sohn,
gestorben war, als Gemahl der ältesten Schwester Wenzels, Anna, Aug. 1307 von den Böhmen auf den Thron erhoben. Die AngriffeAlbrechts, der für seinen zweiten Sohn Friedrich eintrat, schlug Heinrich glücklich ab, dagegen verstand er es nicht, sich einen
festen Anhang im Lande zu verschaffen. So kam es, daß, als König Heinrich Ⅶ., der Luxemburger, Annas Schwester Elisabeth
mit seinem SohneJohann vermählte und diesem 1310 Böhmen zu Lehn gab, Heinrich das Land räumen mußte. Dafür
erlangte er in demselben Jahre nach dem Tode seines ältern BrudersOtto dessen Länder Kärnten und Tirol;
[* 25] doch war auch hier
seine Regierung keine rühmliche. Da er keine männlichen Erben hatte, verschaffte er sich von Ludwig dem Bayern
[* 26] die Erlaubnis,
auch seine Reichslehen auf seine Tochter Margarete Maultasch zu vererben, die 1330 mit einem SohneJohanns
von Böhmen vermählt wurde. Heinrich starb
der Erlauchte, Markgraf von Meißen, war bei seines Vaters, Dietrichs des Bedrängten, Tode (1221) erst drei
Jahre alt und stand
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forlaufend
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fangs unter Vormundschaft seines Oheims, des Landgrafen Ludwigs des Heiligen von Thüringen, der aber 1227 starb. Heinrich wurde 1230 mündig
er- klärt und heiratete 1234 die Tochter des HerzogsLeopold von Osterreich, Constantia.
Seine ersten Waffenthaten verrichtete
er in dem Kreuzzuge gegen die Preußen
[* 29] 1236. Bald nachher geriet er mit dem Markgrafen Johann von Brandenburg
[* 30] in Fehde, später aber nahmen ihn ausfchließlich die thüring. Erbschaftsstreitigkeiten in Anfpruch.
Als aber 1247 mit Heinrich Raspe (s. d.) der thüring.
Mannsstamm wirklich erlosch, konnte er nur mit dem Schwerte sein Recht gegen Sophia, die Tochter Ludwigs
des Heiligen, sowie gegen den Grafen Siegfried von Anhalt
[* 32] behaupten.
Viele thüring. Städte huldigten ihm 1249, und 1250 übernahm
er auch, jedoch nur im Namen von Sophias un- mündigem Sohne, Heinrich dem Kinde, die Negie- rung von Hessen.
Als indes Sophia
in Albrecht von Braunschweig,
[* 33] ihrem Schwiegersohne, einen Bundesgenossen erhielt, brach 1256 von neuem
Streit aus, welcher nach der Schlacht bei Besen- städt in der Nähe von Wettin mit dem Verzicht Sophias auf Thüringen
und die Pfalz Sachsen endete (Dez. 1264).
Dagegen vermochte Z. nicht nach dem Aussterben des Vabenbergischen
Hauses (1246) die mit seiner Gemahlin Constantia (gest. 1234) erworbenen Ansprüche auf die Erbfolge in Österreich gegen König
Wenzel von Böhmen, mit dessen Schwester Agnes (gest. 1268) er sich schon 1245 vermählt hatte, zur Geltuug zu bringen, er-
warb aber 1251 wenigstens Sayda und Purschen- stein.
Eine lange Reihe verderblicher Zwistigkeiten entwickelte
sich aus der Teilung von 1265, bei der er sich nur Meißen und die Niederlausitz vorbehal- ten hatte. (S.Sachsen.) Noch verwickelter
aber ge- stalteten sich H.s häusliche Verhältnisse, als er sich zum drittenmal mit einer Ministerialin, Elisabeth von Maltitz,
vermählte und dem Sohne derselben, Friedrich dem Kleinen, einen Teil seines Erbes zu- wendete. Er starb Heinrich war
tapser, edel, gerecht, prachtliebend, kunstsinnig, wieseine Minnegesänge und kirchlichen Kompositionen be- zeugen. In der
Geschichte der deutschen Poesie wird er auch (ebenso wie Frauenlob, s. d.) als Heinrich von
Meißen erwähnt. -
Vgl. Tittmann,Geschichte H.s des Erlauchten (2 Bde., Dresd. und Lpz. 1815-46).
Flotte. Als Statthalter
führte er eine streng konstitutionelle Regierung. Er starb kinderlos. Heinrich war in erster Ehe 19. Mal 1853 vermählt
mit dcr Prinzessin Amalie (geb. gest. Tochter des HerzogsBernhard von Weimar,
[* 34] in zweiter Ehe mit
der Prinzessin Marie von Preußen (geb. einer Tochter des Prinzen FriedrichKarl. Heinrich Jasomirgott
(so genannt nach einem von ihm angeblich viel gebrauchten Ausruf), Markgraf von Österreich, aus dem Haufe der Babenberger,
folgte seinem BruderLeopoldIV., dem sein Halbbruder König Konrad III. das dem Welsen Heinrich dem Stolzen abgesprochene Herzog-
tum Bayern verliehen hatte, 1141 in Österreich und erhielt 1143 auch
Bayern, nachdem er HeinrichsWitweGertrud
geheiratet hatte. Da diese aber 1143 starb, kam Heinrich in eine üble Lage, da er sich zugleich m Bayern gegen Heinrichs des StolzenBruder Wels VI. und m Osterreich gegen den König Geisa von Ungarn
[* 35] zu wehren hatte und von letzterm1146 geschlagen
wurde. Er verschaffte sich Frieden durch die Teilnahme am zweiten Kreuzzuge;
aber bald nach der Rückkehr begann auch Heinrichs
des Stolzen Sohn, Heinrich der Löwe, Ansprüche auf Bayern zu erheben. Nach mancherlei Verhandlungen wurde in der That dieses
Herzogtum Heinrich dem Lö- wen 1154 von KaiserFriedrich I. zuerkannt und 1155 förmlich verliehen, aber
auf dem Reichs- tage zu Regensburg
[* 36] (Sept. 1156) dadurch entschä- digt, daß die MarkOsterreich von dem Lehnsver- bande mit
Bayern gelöst, zu eiuem Herzogtum er- hoben und mit weitgehenden Befugnissen ausge- stattet ward, die in dem?i ivilsZium
minus enthalten sind. So wird die echte Urkunde Friedrichs I. von Osterreich genannt, im Gegensatz zu dem?rivii6Zium
M3^n8, das der HerzogRudolf IV. im 14. Jahrh, zur Erlangung noch weiterer Vorrechte gefälscht hat. H.s spätere Regierungszeit
verlief ebenso stürmisch;
doch verdankt Wien
[* 37] erst ihm größere Bedeutung, da er es zur Residenz des neuen
Herzogtums machte und dort auch das Schottenkloster gründete, das er zur Fanliliengrabstätte bestimmte. Er starb infolge
Sturzes mit dem Pferde.
[* 38] Heinrich der Seefahrer (portug. Tom En- riqueelNavegador), InfantvonPortugal, Herzog von Vifeo, der vierte
Sohn König Johanns I., geb. zu Oporto,
[* 39] zeichnete sich frühzeitig ebmjo
in ritterlichen Übungen wie durch ernste wissenschastliche Studien aus.
Schon seine ersten Waffenthaten bei der Eroberung
von Ceuta
[* 40] 1415 und als Oberbefehlshaber der Flotte bei dem Ent- satz dieser wichtigen Festung
[* 41] 1419 machten ihn be- kannt. Seit 1420 als
Großmeister des zur Ver solgung der Mauren gestifteten Christusordens mit der Führung der afrik.
Angelegenheiten
beauftragt, nahm er scincn Wohnsitz zu Sagres, an der äußersten Südwestspitze Portugals.
Hier errichtete er außer einem
Arsenal auch eine Sternwarte,
[* 42] mit der er eine Seeakademie, die erste nautische Schule der Welt, in Verbindung setzte.
Jährlich
sandte er Schiffe
[* 43] ckuf Entdeckungen aus. So fanden 1419 Tristam Vaz und Gonsalves Zargo, durch Sturm verschlagen,
die schon früher von Genuesen entdeckten und auf der Florentiner
[* 44] Seekarte 1351 verzeichneten Inseln Porto-Santo und Madeira
[* 45] auf.
Beide Inseln wur- den alsbald kolonisiert, die benachbarten Eilande Tcsertas sowie 14^ oder 1423 auch die Gruppe der
Salvages besetzt.
Gonsalves Velho Cabral fand 1431 die ersten Inseln der Azorengruppe wieder. An der afrik.
Küste waren die vor Heinrich ausgesandten Ex- peditionen nur bis zum KapBojador vorgedrungen, dis es dem kühnen Gil Eannes (Gilianes) 1434 ge-
lang, dieses Vorgebirge zu passieren.
Bereits 1435 gelangten Gil Eannes und Valdaya nach Angra
[* 46] dos Ruivos, und 1436 ankerte
der letztere am Rio
[* 47] dos Lobos marinhos (Rio oe Oro).
Durch Betei- ligung an der Ordnung der innern Angelegenheiten Portugals
für die nächsten Jahre abgehalten, nahm Heinrich seine Entdeckungspläne erst 1441 wieder auf. In demselben Jahre
drang Nuno Tristam bis zum Kap Vlanco vor, und 1443 gelangte dieser bis zur Insel und Bucht von Arguin. 1445 erreichte
Dinis Diaz das Grüne Vorgebirge, 1446 nahmen Lancerota,
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