Heilung
,
in subjektiver (passiver oder neutraler) Bedeutung das Sichheilen oder Geheiltwerden (sanatio), in objektiver oder aktiver das Heilverfahren und Heilmachen (medicatio, curatio), s. Therapie.
Heilstätte, deutsche -
Heilung
390 Wörter, 3'002 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Heilung,
in subjektiver (passiver oder neutraler) Bedeutung das Sichheilen oder Geheiltwerden (sanatio), in objektiver oder aktiver das Heilverfahren und Heilmachen (medicatio, curatio), s. Therapie.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Heilung
Hei-lung-kiang-tschöng
* 3
Seite 58.972. (Sanatio), der Übergang der Krankheit zu dem normalen Zustand, zur Gesundheit, erfolgt entweder ohne jedes
Zuthun des Arztes durch den sog. Naturheilung
sprozeß, d. h.
durch die im Körper wirksamen Physik, und chem. Prozesse des Stoffwechsels, welche die vorhandenen krankhaften Veränderungen
der Gewebe
[* 2] bald schneller, bald langsamer wieder entfernen und so eine mehr oder weniger vollkommene Ausgleichung der betreffenden
Störung herbeiführen (sog. Naturheilung
oder spontane Heilung), oder durch das
Eingreifen des Arztes, indem der letztere unter Benutzung der vorhandenen physiol. Einrichtungen und
Kräfte des Körpers häufig auch in solchen Fällen eine
¶
befriedigende Heilung
herbeiführt, in denen der Naturheilungsprozeß ohne Unterstützung der Kunst die krankhafte
Störung gar nicht oder nur sehr unvollkommen zu beseitigen vermag (sog. Kunstheilung
).
Im Grunde genommen besteht zwischen beiden Formen der Heilung
kein wesentlicher Unterschied; auch die Kunstheilung
erfolgt mit Hilfe derselben Physik, und chem. Vorgänge des Organismus wie
die Naturheilung
, aber indem sie vielfach die äußern Bedingungen, welche auf das Kranksein wirken, vorteilhaft zu regeln
und neue äußere Bedingungen, die ohne Eingreifen der Kunst sicher nicht eintreten würden, herbeizuführen versteht, erreicht
die ärztliche Kunst oft genug unter Anwendung energischerer Mittel ungleich schneller und sicherer, was die Natur
nur langsam oder nur auf Umwegen zu erreichen vermag.
Ein eingeklemmter Darmbruch heilt, sich selbst überlassen, im günstigsten Falle nur nach längerm oder schwerem Siechtum
und mit Hinterlassung eines widernatürlichen Afters, eines ebenso ekelhaften als lästigen Übels, oder führt, was noch
häufiger, durch allgemeine Bauchfellentzündung zum Tode, wogegen rechtzeitiges ärztliches Eingreifen
vermittelst der Bruchoperation in den allermeisten Fällen vollkommene Heilung
in kürzester Frist und ohne Hinterlassung irgend
welcher weitern Störung bewirkt.
Ähnliches gilt von vielen andern chirurg. Krankheiten (Geschwülsten, Knochen- und Gelenkleiden, Geschwüren u. dgl.), von gewissen
Geburtshindernissen und manchen innern Krankheiten, bei denen die ärztliche Kunst einen günstigen Ausgang
der betreffenden Krankheit zu erreichen versteht, während die Natur, sich selbst überlassen, nur eine unvollkommene Heilung
, mit
Hinterlassung organischer Fehler und Gebrechen, erreicht oder gar die Vernichtung des erkrankten Teils (Brand) oder des ganzen
Körpers (Tod) nicht abzuwenden vermag. Vollständig oder radikal nennt man die Heilung
, wenn die Krankheit gänzlich
und dauernd beseitigt ist, unvollständig oder unvollkommen, wenn gewisse krankhafte Zustände zurückbleiben. (S. Gesundheit,
Krankheit, Therapie.) - Über die Heilung
per primam intentionem s. Agglutination.