Heiliges Mädchen von Kent
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Heiliges
1) on Irwell, Stadt in Lancashire (England), am Irwell, über den der Bridgewaterkanal in einem Aquädukt geleitet wird, jetzt ein Teil von Eccles (s. d.). -
2) Barton upon Humber, Marktflecken in Lincolnshire (England), am Humber, oberhalb Hull, [* 3] mit altsächsischer Kirche, lebhaftem Verkehr und (1881) 5339 Einw.
(spr. bart'n), 1) Elisabeth, gewöhnlich das heilige Mädchen
oder die Nonne von Kent genannt, weil sie zu Aldington
in der Grafschaft Kent geboren war, kam um 1525, wo sie in einem Wirtshaus zu Aldington diente, durch Paroxysmen und schwärmerische
Reden bei dem Volk in den Ruf einer Seherin. Auf Anstiften des Pfarrers zu Aldington und eines Kanonikus in
Canterbury, wo sie als Nonne in ein Kloster aufgenommen war, sprach sie gegen die Ketzer und gegen die beabsichtigte Ehescheidung
des Königs von Katharina von Aragon, und selbst die Häupter der Partei der Königin und des Papstes, der Erzbischof
Warham von Canterbury und der Bischof Fisher von Rochester, auch Sir Thomas More glaubten an die göttliche Mission der Prophetin.
Als sie aber verkündete, Heinrich VIII. werde, wenn er sich von Katharina scheiden lasse, nur noch kurze Zeit auf dem Thron
[* 4] sitzen und bald eines schimpflichen Todes sterben, und dadurch Unruhen im Volk erregte, wurde auf Befehl
des Königs eine Untersuchung eingeleitet und das Mädchen
zum Tod verurteilt und hingerichtet. Der Erzbischof Warham
entging der Anklage durch seinen Tod, der Bischof Fisher wurde wegen Mitwissenschaft und unterlassener Anzeige des Komplotts mit
Verlust seiner Güter und Gefängnis bestraft.
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2) Bernhard, engl. Dichter, bezeichnet als »The Quaker Poet«, geb. zu London, [* 6] war gleich seinem Vater, einem Quäker, Kaufmann, dann eine Zeitlang Privatlehrer in Liverpool, [* 7] bis er 1810 zu Woodbridge als Kommis in ein Bankgeschäft eintrat. Gleich seine ersten poetischen Erzeugnisse, die er 1812 unter dem Titel: »Metrical effusions« herausgab, sprachen allgemein an;
seine »Poems by an amateur« (1818) gewannen ihm die Freundschaft und Unterstützung des Londoner Buchhändlers Baldwin, die darauf folgenden »Poems« (1820, 4. Aufl. 1825) fanden bei den hervorragendsten Geistern, wie Southey, Charles Lamb und sogar Byron, Anerkennung.
Hierdurch ermutigt, veröffentlichte er noch zahlreiche Sammlungen, die alle die Religiosität der Quäker atmen und durchweg anmutig und leicht gehalten sind, so: »Napoleon and other poems«, »Verses on the death of Shelley« (1822),
»Minor poems«, »Poetic vigils« (1824),
»Devotional verses« (1826),
»A widow's tale and other poems« (1827),
»A new-year's eve and other poems« (1828),
»Fisher's juvenile scrap book« (1836),
»The reliquary« (1836) und »Household verses« (1845). Er starb - Seine Tochter Lucy veröffentlichte außer eignen geistlichen Jugendschriften die »Selections from the poems and letters of Bernard Barton« (1849, neue Ausg. 1860).