Heiliges
Feuer. Wie bei andern Völkern, so wurde auch bei den Hebräern das Feuer zu dem religiösen Glauben in Beziehung gesetzt. Veranlassung dazu war einmal, daß man sich den Volksgott im Gewitter erscheinend dachte, dann die Verwendung des Feuers, um der Gottheit die Opfergaben im Rauch zuzuführen. Daher ist die Feuersäule (s. d.) Zeichen der Gegenwart Jahwes (s. Cherub und Seraph), daher erscheint er im brennenden Busch dem Mose, daher entführt ein feuriger Wagen den Elias, frißt Feuer auf Elias Gebet die ihn verhaftenden Soldaten, verzehrt vom Himmel [* 2] gefallenes Feuer, d. h. der Blitz, sein auf dem Karmel dargebrachtes Opfer und nach 2 Chron. 7,1 das erste Opfer im Tempel [* 3] Salomos.
Nach dem Priestercodex
3 Mos. 6,2 (9). darf das
Feuer des Brandopferaltars auch nachts nicht erlöschen. Es ist eins der ersten
Geschäfte der Priester, in der
Frühe Holz
[* 4] aufzulegen und die Opferflamme anzufachen. Daher boten sich
in der makkabäischen Zeit Schwierigkeiten, als 165
v. Chr. der drei Jahre unterbrochene Kult wieder aufgenommen wurde. Man
löste sie nach 2
Makk. 10. dadurch, daß man
«Steine feurig machte und
Feuer von ihnen nahm». Nur ein noch nicht zu profanen
Zwecken gebrauchtes
Feuer konnte das Altarfeuer
von neuem entzünden. Ähnlich mußte bei Griechen und
Römern die erloschene Flamme
[* 5] eines
Tempels entweder von dem unentweihten
Feuer eines andern Nationalheiligtums wiedergewonnen
werden, oder durch einen frisch erzeugten Funken, den ein
Brennspiegel von dem aufgefangenen
Strahl des ewig reinen Sonnenfeuers
oder das Aneinanderreihen zweier Hölzer gab. – über das Heiliges Feuer
Als
Krankheit s.
Antoniusfeuer.