Heildistel
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s. v. w. Cnicus.
Heildistel
3 Wörter, 29 Zeichen
Heildistel,
s. v. w. Cnicus.
L. (Heildistel, Benediktenkraut), Gattung aus der Familie der Kompositen [* 3] mit der einzigen Art Cnicus benedictus L. (Centaurea benedicta L., Kardobenediktenkraut, Bitterdistel, Bernhardinerkraut, Spinnendistel), ein einjähriges ¶
Gewächs in Griechenland, [* 5] auf Chios, Lemnos, in Persien [* 6] und Transkaukasien, kommt im südlichen Europa [* 7] verwildert vor und ist durch Gartenkultur bis in das südliche Norwegen [* 8] und nach Nordamerika [* 9] verbreitet worden. Das Kardobenediktenkraut ist 20-40 cm hoch, mit gespreizt ästigem, wie die Blätter zottig und klebrig behaartem, spinnwebfilzigem Stengel, [* 10] wechselständigen, buchtig fiederteiligen Blättern mit rundlichen, in eine starre Stachelspitze auslaufenden Sägezähnen und mit gelben Blüten in fast kegelförmigen, einzeln endständigen Köpfchen.
Das Kraut schmeckt stark und sehr rein bitter, nicht aromatisch, enthält einen kristallisierbaren Bitterstoff, Cnicin, reichlich Kali- und Kalksalze und ist mit den Blüten offizinell. Es wird als rein bitteres Mittel viel bei Dyspepsie, namentlich bei der chronischen Dyspepsie der Trinker, benutzt, auch bei chronischen Bronchialkatarrhen und Wassersucht. Größere Dosen erregen leicht Übelkeit, selbst Erbrechen. Im Mittelalter glaubte man in Cnicus die heilkräftige Acarna des Theophrastus oder die Atractylls des Dioskorides zu erkennen und führte sie besonders auf Empfehlung von Arnoldus Villanovanus um 1350 in den Arzneischatz ein.