»Quellen und Abhandlungen zur neuern Geschichte Bayerns« (das. 1884) und eine große Anzahl
von Abhandlungen und Vorträgen, besonders in der Beilage der »Allgemeinen Zeitung«.
Auch gab er das »TagebuchKaiserKarls VII. aus der Zeit des österreich. Erbfolgekriegs« (Münch. 1883) heraus.
Franz Napoleon, Porträt- und Genremaler, geb. zu Paris als
Sohn des Porträtmalers Joseph H. (gest. 1837), bildete sich auf der Akademie in München und
in mehreren Ateliers in Paris aus, nahm dann einen wiederholten Aufenthalt in Italien (1839 und 1846), machte Studienreisen
in Belgien und besuchte abermals einen großen Teil von Frankreich. Bereits drei Regierungen hindurch
ist er am bayrischen Hof Porträt- und Genremaler im Aquarell- und Miniaturfach. Seine Bildnisse sind von geistvoller Auffassung,
seine Genre-, namentlich Kostümbilder sehr charakteristisch in der Darstellung der Nationalitäten. Er ist Inhaber der bayrischen
Medaille für Kunst und Wissenschaft und Ehrenmitglied der belgischen Gesellschaft der Aquarellisten.
Karl von, Dichter, geb. zu München, studierte in MünchenPhilosophie und wurde
dann Bibliothekar des Fürsten Carolath-Beuthen in Niederschlesien. 1863 ließ er sich in Berlin nieder, 1875 in der Nähe
Münchens, im oberbayr. Gebirge. Seit dem TodeLudwigs II. von Bayern lebt Heigel in Riva am Gardasee. Er schrieb die Dramen «Marfa»,
«Vor hundert Jahren», «Freunde»;
ferner «Novellen» (1866, 1872, 1873, 1878),
«Die schöne Zarin», «Josephine
Bonaparte» sowie eine Reihe von Stücken für des Königs Privat-Theateraufführungen; außerdem das Epos «Bar Cochba» (1857),
«Heitere Erzählungen» (ebd. 1893) und «Der
Sänger» (Lpz. 1893). Ferner verfaßte er die Biographien«KarlStieler» (Bamb. 1890) und «König Ludwig II. von Bayern» (Stuttg.
1892).
Karl Theod., Bruder des vorigen, Historiker, geb. zu München, studierte an der
Universität seiner Vaterstadt, habilitierte sich 1873 als Docent der Geschichte, wurde 1876 zum Mitglied der Akademie, 1879 zum
außerord. Universitätsprofessor, 1883 zum ord. Professor der Geschichte an der Technischen Hochschule und 1885 zum ord.
Professor und zum Direktor des Historischen Seminars an der UniversitätMünchen ernannt. Von ihm erschienen:
«Das Herzogtum Bayern zur Zeit Heinrichs des Löwen und Ottos von Wittelsbach» (in Gemeinschaft mit Riezler, Münch. 1867),