(Haide), eine wüste Landstrecke, vorzüglich wenn sie mit Heidekraut, wohl auch mit kurzem
Gesträuch und einzelnen Waldbäumen bewachsen ist, wie z. B. die Dübener, Tucheler, Lüneburger und Rastatter Heide, die fast
nur Schaf- und Bienenzucht gestatten.
Nicht selten ist der Untergrund der Heide fruchtbar, so daß die Kultur solcher Strecken (Heidekultur)
sich gut belohnt. Vgl. Bodenbearbeitung.
Auch bezeichnet man mit Heide schlechthin größere Forsten.
Hauptstadt des Kreises Norderdithmarschen in der preuß. Provinz Schleswig-Holstein, aus einer niedrigen, aber
umfangreichen Erhöhung zwischen der Marsch (im W.) und dem Moor (im O.) und an den Linien Neumünster-Tönning der Westholsteinischen
und Elmshorn-Heide der Holsteinischen Marschbahn, hat eine evang. Kirche, ein Amtsgericht, bedeutende
mehr
Schuhmacherei, Papierfabrikation, Bierbrauerei und (1885) 7355 meist evang.
Einwohner. - Heide ist seit 1447 Hauptort in Dithmarschen; Stadt ward es wieder nach der preußischen Besitznahme, nachdem es
unter dänischer Herrschaft seine frühern Stadtrechte verloren hatte. Daselbst ward 1524 Heinrich von Zütphen, der erste
lutherische Geistliche des Landes, verbrannt, und daselbst kämpften die Dithmarschen zum letztenmal
für ihre Freiheit. Heide ist Geburtsort des plattdeutschen Dichters Klaus Groth.