Titel
Hegel
,
1) Georg Wilhelm Friedrich, lange Zeit hindurch einflußreichster Philosoph der neuern Zeit, geb. zu Stuttgart, [* 2] ward teils durch Privatlehrer, teils auf dem Gymnasium seiner Vaterstadt für die Universität vorbereitet, widmete sich auf dem theologischen Stift zu Tübingen, [* 3] wo er sich mit dem um fünf Jahre jüngern Schelling befreundete, 1788-93 dem Studium der Theologie und Philosophie und lebte dann als Hauslehrer zuerst in Bern [* 4] (1793-96), später in Frankfurt [* 5] a. M. (1797-1800), in welchen Zeitraum die ersten Entwürfe seines philosophischen Systems fallen. Im J. 1800 begab er sich nach Jena, [* 6] wo er sich mit der Abhandlung »De orbitis planetarum« (Jena 1801),
deren Behauptungen durch die gleichzeitig erfolgte Entdeckung des Planeten [* 7] Ceres (durch Piazzi) widerlegt wurden, als Dozent der Philosophie habilitierte und mit Schelling das »Kritische Journal der Philosophie« (Tübing. 1802) herausgab, nachdem er schon vorher eine Schrift: »Über die Differenz des Fichteschen und Schellingschen Systems« (Jena 1801),
veröffentlicht hatte. Diese
Schrift enthielt
(nach
Erdmann) Hegels
Programm: »entscheiden« heiße sich über die Streitenden stellen.
Indem er
Schellings Identitätslehre als objektiven,
Fichtes
Wissenschaftslehre als subjektiven
Idealismus bezeichnete, deutete
er an, daß über beide hinausgegangen und ein subjektiv-objektiver (absoluter)
Idealismus (der seinige) geschaffen werden
müsse. Seit 1804 arbeitete er sein Hauptwerk, die
»Phänomenologie des
Geistes« (Bamb. 1807; 2. Aufl.,
Berl. 1841), aus, welcher, als dem ersten (einleitenden) Teil der
Philosophie, die
Logik als zweiter, die
Natur- und Geistesphilosophie
als dritter und vierter Teil folgen sollten.
Nach
Schellings
Abgang zum außerordentlichen
Professor ernannt, verließ Hegel
nach der
Schlacht bei
Jena, wo er
Napoleon, den »Weltgeist
zu
Pferde«,
[* 8] gesehen hatte, die vereinsamte
Universität und redigierte zwei Jahre hindurch die
»Bamberger
Zeitung«, bis er im
Herbst 1808 zum
Rektor des
Gymnasiums und zum
Professor der philosophischen Vorbereitungswissenschaften in
Nürnberg
[* 9] ernannt wurde. Hier arbeitete er sein andres Hauptwerk, die
»Wissenschaft der
Logik« (Nürnb. 1812-16, 3 Bde.; 2. Aufl.,
Berl. 1841),
aus, wurde im Herbst 1816 auf Daubs Veranlassung als Professor der Philosophie nach Heidelberg [* 10] berufen, wo er seine »Encyklopädie der philosophischen Wissenschaften« (Heidelb. 1817, 4. Aufl. 1845; neu hrsg. von v. Kirchmann, Berl. 1870) sowie auch seine »Beurteilung der württembergischen ¶
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Ständeverfassung« schrieb, und folgte 1818 dem Ruf als Professor der Philosophie nach Berlin,
[* 12] wo sich bald ein weiter Zuhörerkreis,
darunter Männer aus allen gebildeten Ständen, um ihn sammelte. Seine »Grundlinien der Philosophie des Rechts, oder Naturrecht
und Staatswissenschaft« (Berl. 1820, 3. Aufl. 1854) trugen dazu
bei, seiner Philosophie in Deutschland
[* 13] Anerkennung zu verschaffen, und die 1827 von ihm in Gemeinschaft mit
mehreren seiner Anhänger gegründeten »Jahrbücher für wissenschaftliche Kritik« wurden ein wirksames Organ für die Verbreitung
seiner auch von der damaligen Staatsgewalt begünstigten Lehre.
[* 14] Mit einer neuen Ausgabe seiner Werke beschäftigt, starb er an der
Cholera. Von mehreren seiner Schüler wurde die Herausgabe seiner sämtlichen Werke (Berl. 1834-45, 18 Bde.)
besorgt. Eine pietätvolle Biographie Hegels
verfaßte K. Rosenkranz (Berl. 1844). Am wurde ihm auf dem Hegel
platz
zu Berlin ein Denkmal errichtet.
Hegels
Philosophie ist mit Recht eine geistige Macht genannt worden und hat die ganze Atmosphäre deutscher
Bildung und (auch schönwissenschaftlicher) Litteratur seit der Julirevolution in durchgreifender Weise bestimmt. Dieselbe ist
jedoch sowenig wie die ihr an weitreichendem Einfluß im 18. Jahrh. ebenbürtige und auch
sonst in manchen Punkten (z. B. in ihrer bestechenden Systematik) verwandte Philosophie Wolfs als ein Werk ihrer Urheber anzusehen,
vielmehr, wie diese als die Vollendung des von Leibniz, dem ersten deutschen Originalphilosophen, eingeschlagenen
Wegs, so als die reifste Frucht des einen der beiden von Kant zuerst angebahnten und seinen Nachfolgern zur Wahl hinterlassenen
Wege, des idealistischen, zu betrachten. Um von derselben das (keineswegs leichte) richtige Verständnis zu gewinnen, muß
sie daher im genauen Zusammenhang mit ihren Vorgängerinnen bis auf Kant betrachtet und dabei das Hegel
Eigentümliche
von dem ihm mit seinen Vorgängern Gemeinsamen gesondert werden.
Als Kant, um zur Erkenntnis zu gelangen, den jenem seiner Vorgänger entgegengesetzten Weg einschlug und die Erkenntnis, statt
sie, wie bisher, als Wirkung des Einflusses der Dinge (des Objekts) auf den Vorstellenden (das Subjekt der
Erkenntnis) anzusehen, vielmehr als Ausfluß,
[* 15] d. h. als Folge der Organisation, des Erkenntnisvermögens betrachtete, war die
Wendung, welche schließlich zur Philosophie Hegels
führte, angebahnt. Das Erkenntnisvermögen verhielt sich seitdem zur wirklichen
Erkenntnis wie nach Aristoteles das Mögliche zum Wirklichen, der Keim zur Pflanze, die Anlage zu ihrer Entfaltung,
Involution zur Evolution.
Bei Kant trat diese Konsequenz noch nicht vollständig hervor, weil nach ihm das Erkenntnisvermögen nicht die ganze Anlage der künftigen Erkenntnis enthielt, sondern dazu der Ergänzung durch einen äußern Faktor, das Ding an sich, bedurfte. Dieselbe lag im Erkenntnisvermögen zwar der Form, keineswegs aber dem Stoff nach vorgebildet; das »Inventar der reinen Vernunft«, welches Kant aufzunehmen unternahm und welches außer den reinen Formen der sinnlichen Anschauung (Raum und Zeit) auch die reinen Verstandes- und ebensolchen Vernunftformen (Kategorien und Ideen) umfaßte, erstreckte sich nur über den subjektiven (von innen), keineswegs über den objektiven (vom Ding an sich stammenden) Faktor der Erkenntnis.
Mit dem Hinwegfall des Dinges an sich, welchen nach Schulze-Änesidemus' Vorgang zuerst der subjektive Idealismus Fichtes ins Werk setzte, fiel der Grund dieser Beschränkung hinweg. Das Erkenntnisvermögen, die »reine Vernunft«, umfaßte in sich von jetzt an die gesamte Anlage aller künftigen Erkenntnis; das »Inventar« derselben erstreckte sich, nachdem der objektive Faktor (das Ding an sich) beseitigt war, auf die gesamte Erkenntnis. Die reine Vernunft (das Erkenntnisvermögen) trug die gesamte Erkenntnis dem Keim, der Anlage, der Möglichkeit nach in sich, und es kam nur darauf an, ihren implizite enthaltenen (in ihr gleichsam eingewickelten) Inhalt zu explizieren (aus ihr gleichsam herauszuwickeln).
Daß zu diesem Übergang aus der Anlage zur Entfaltung, aus der Möglichkeit zur Wirklichkeit Bewegung erforderlich sei, hatte
schon Aristoteles gelehrt. Es kam darauf an, ob zunächst diese Heraussetzung des im Keim Enthaltenen ans Tageslicht (des Bewußtseins)
versucht oder das von Kant angestrebte »Inventar der reinen Vernunft«, die Inhaltsangabe des Keims, zum
Abschluß gebracht werden sollte. Ersteres haben Fichte
[* 16] und Schelling, letzteres Hegel
gethan, welcher dadurch als Vollender des
von Kant betretenen Wegs in der Richtung des Idealismus erscheint.
Fichte führte in der Wissenschaftslehre den Gedanken durch, daß das gesamte Erkenntnisobjekt nur die Gesamtheit der (unbewußten) Thaten des Erkenntnissubjekts sei, welches in allen Objekten sich selbst setze und sich in denselben, als seinen eignen Setzungen, wieder erkenne, oder nach Schillers treffendem Ausdruck, »daß die Welt ein Fangball sei, den das Ich mit einer Hand [* 17] wirft und mit der andern wieder fängt«. Schelling erblickte in der Natur den Inbegriff der dem Ich unbewußten Setzungen des Ichs, d. h. der in der Natur thätigen, aber schlummernden Vernunft, der träumenden »Weltseele«, welche bestimmt ist, zum Bewußtsein ihrer selbst gelangt, »Geist« und am Ende der die Stufen des bewußtlosen Vernunftprozesses in der Natur als bewußter Vernunftprozeß wiederholenden Weltgeschichte »Gott« zu »werden«.
Nach der Meinung beider sollte sich dieser Selbstverwirklichungsprozeß der nach Fichte im Ich, nach Schelling im Absoluten enthaltenen Möglichkeit in drei Stufen abwickeln, deren erste die unbewußte Setzung (Thesis), die zweite die bewußte Entgegensetzung (Antithesis) und die dritte die gleichfalls bewußte Ineinssetzung des Setzenden und des durch dasselbe Gesetzten darstellen, deren Inhalt (der im Ich, im Absoluten, vorgebildete Keim) aber auf allen der nämliche sein sollte.
Auch diese Dreigliederung des Fortschritts hat Hegel
mit ihnen gemein, wenngleich er jene Stadien abweichend benannt
und an die Stelle des Sichsetzens und Wiederaufhebens, welches den Schein einer spontanen Thätigkeit des
»Keims« (des Ichs oder des Absoluten) erzeugt, die notwendige Fortbewegung desselben (der »reinen Vernunft«) von einem zum andern
(vom An-sich durch das Für-sich zum An-und-für-sich; Idee, Natur, Geist) gesetzt hat. Den »Keim«, welchen Fichte »Ich«, Schelling
»das Absolute« genannt hatte, bezeichnete Hegel
wieder, wie Kant, als »reine (oder absolute) Vernunft« (Idee)
und nahm nach Beseitigung des Dinges an sich ebensowenig wie seine Vorgänger Anstand, zu erklären, daß (wie Fichte vom Ich,
Schelling vom Absoluten behauptete) nunmehr die Vernunft (das Denken) das einzige wahrhaft Wirkliche (Sein) und demnach nicht
nur alles Wirkliche notwendig Vernunft, sondern auch die Vernunft notwendig wirklich sei. Dieser »Keim«,
die Vernunft, ist die einzige »Substanz«, welche demnach keine reale, sondern eine rein ideale und das »Logische«, folglich
die Substanz von allem ist (Panlogismus). Diese »Substanz zum Subjekt«, d. h. die ursprünglich bewußtlose Vernunft zur
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selbstbewußten, zum »Geist« und zwar, da sie absolute Vernunft ist, zum »absoluten Geist« zu erheben, ist die Aufgabe des Weltprozesses; die Entäußerung derselben von ihrem ursprünglichen Dasein als logische Idee (»Gott vor Erschaffung der Welt«) zu ihrem »Anderssein« als Natur und die schließliche Selbsterfassung ihrer selbst als des einzigen wahren Wirklichen, was und wie es an sich selbst ist, sind die Stadien des Weltprozesses.
Die drei sich daraus ergebenden Teile des Systems sind:
1) die Logik, welche die Vernunft oder »Idee« in ihrem »An-sich-sein«, 2) die Naturphilosophie, welche dieselbe in ihrem »Anderssein«,
und 3) die Geistesphilosophie, welche sie in ihrem »An-und-für-sich-sein«
umfaßt. Erstere macht das eigentlich Neue der Philosophie Hegels
aus; Fichte hatte die Vernunft nur als Wesen der Geschichte,
der bewußt thätigen, Schelling als jenes der Natur, der unbewußt thätigen Vernunft, dargestellt; Hegel
unternahm es, den Inhalt
der unthätigen (ruhenden) Vernunft vor ihrer Entäußerung zur Natur und Selbsterfassung als Geist darzustellen.
Da die Vernunft ihm zugleich als einziges Seiendes gilt, so nimmt die Inhaltsangabe derselben zugleich die Form einer solchen
des letztern an und fällt seine Logik mit dem, was sonst Metaphysik oder Ontologie genannt worden, zusammen.
Statt aber, wie Aristoteles, die allgemeinsten Arten des Seins oder (was hier, da Vernunft [Denken] und Sein eins sind, dasselbe bedeutet) die höchsten Gattungsbegriffe (Kategorien, s. d.) »empirisch« aufzuraffen oder, wie Kant, dieselben aus der Tafel der Urteilsformen zu deduzieren, sollen dieselben (und damit der Inhalt des Denkens wie des mit ihm identischen Seins) durch dieselbe Methode notwendiger Fortbewegung gewonnen werden, welche den Fortschritt der Idee vom An-sich-sein zum Anders- und An-und-für-sich-sein bedingt.
Diese, die dialektische Methode besteht darin, daß jedes Gesetzte in sein Gegenteil »umschlägt« und beide, Gesetztes und Entgegengesetztes, sich zu einem Dritten als »höherer Einheit« vereinigen. Diese Methode, nach welcher nicht nur die logische Idee selbst in ihr Gegenteil, die Natur, umschlägt und sich mit dieser zum Geist als »höherer Einheit« zusammenfaßt, sondern auch jeder Teil des Inhalts der Vernunft (jedes »Moment der logischen Idee«) sein Gegenteil aus sich erzeugt und sich mit diesem zu einem »Höhern« vereinigt, macht jenes von Kant angestrebte »Inventar der reinen Vernunft«, d. h. die Explizierung des in der logischen Idee implizite enthaltenen Vernunftgehalts, möglich, welcher, da die Natur nur das Anderssein der Idee ist, zugleich der Vernunftgehalt der Natur und, da der Geist die höhere Einheit beider repräsentiert, zugleich in diesem enthalten ist.
Kants grandioses Vorhaben, den Inhalt der Vernunft auszuschöpfen, ist durch die Hegelsche
Logik buchstäblich
auszuführen versucht worden. Da durch den Wegfall des Dinges an sich jede nicht idealistische Erkenntnisquelle beseitigt,
das Denken (wovon Kant freilich ebensowenig wie vom Idealismus etwas wissen wollte) das einzige Sein ist, so bleibt, wenn dasselbe
gelingt, eigentlich nichts zu thun übrig; das an sich mögliche Wissen (die Totalität des Wißbaren) ist
erreicht (nicht, wie der für das menschliche Erkennen Grenzen
[* 19] steckende Kritizismus meinte, subjektiv, sondern objektiv). In
diesem Sinn darf Hegels Logik sich allerdings rühmen, die höchste denkbare Aufgabe sich gestellt zu haben. Um sie zu lösen,
stellte Hegel den denkbar unbestimmtesten Begriff, das »Sein«, welches sonst nichts und daher identisch mit
»Nichts« ist, an den Anfang, um es in
dieses sein Gegenteil »umschlagen«
und beide als identisch sich in der »höhern Einheit« des »Werdens« aufheben zu lassen. In diesem sind Sein und Nichts »aufgehoben«
in dem charakteristischen Doppelsinn, durch dasselbe beseitigt und in demselben aufbewahrt zu sein; das
unbestimmteste Sein ist als Schlußresultat des abgelaufenen Prozesses ein bestimmteres geworden als »Dasein« (Hier- oder Jetzt-
oder Dies-sein), welches als dieses ebensosehr die positive Bejahung eines (allerdings noch ganz unbestimmten) Inhalts wie
die Verneinung eines andern (seinerseits ebenso unbestimmten), also zugleich etwas an sich (Endliches) wie begrenzt durch
ein andres (Ganzes) ist, welche Antithesen zu einer neuen Synthesis und zwar, da Endliches immer wieder von Endlichem begrenzt
wird, zur endlosen Endlichkeit, d. h. zur (wahren) Unendlichkeit (im Gegensatz zur sogen. »schlechten«, durch
das Endliche begrenzten, also nicht unendlichen Unendlichkeit),
führen. Dieselbe, die »Wahrheit des Daseins« und des in das letztere »aufgelösten« Seins, stellt als unaufhörliches Sichverendlichen das beständige Sichverwandeln, d. h. als Resultat des zweiten abermals das des ersten Prozesses, das Werden, dar, nur mit dem Unterschied, daß es ein bestimmtes, ein Sich-in-sich-selbst-bestimmen (Qualieren) ist, dessen Resultat (wie oben aus dem ersten Werden das Dasein, so aus dem zweiten das Für-sich-sein, die unendliche Beziehung auf sich selbst ist, durch welche das Für-sich-seiende als Eins (als alles andre von sich ausschließende Einfachheit), das ursprünglich ganz unbestimmte Sein näher bestimmt als Qualität erscheint. Im weitern Verlauf des dialektischen Prozesses reihen sich an die Qualität Quantität und Maßprozeß, womit der erste logische Cyklus, die Sphäre des Seins, vollendet und dessen Resultat, das Wesen, gesetzt ist.
Die Lehre von diesem bildet den zweiten, jene vom Begriff, unter welchem von Hegel etwas ganz andres als die gewöhnlich mit diesem Wort bezeichnete abstrakte und inhaltslose Gedankenform verstanden wird, den dritten Teil der Logik. Unter Begriff versteht Hegel die Einheit der drei Momente der Allgemeinheit (des Genus), des Besondern (der Art) und des Einzelnen (des definierten Gegenstandes selbst); derselbe im engern Sinn (rein seiner Form nach betrachtet) gibt die formale (richtiger subjektive) Logik, welche zeigt, wie der Begriff sich zum Urteil dirimiert und im Schluß wieder zur Totalität seiner Momente zusammengeht.
Durch das »notwendige« Umschlagen des bloß Subjektiven in das bloß Objektive entsteht die »Lehre vom Objekt«, in welcher der Inhalt der sogen. objektiven Logik, der Sein- und Wesenlehre, unter einem »höhern« Gesichtspunkt wiederkehrt, und welche in »Mechanismus, Chemismus und Teleologie« verläuft. Synthese dieser beiden, d. h. als Identität der Subjektivität und Objektivität, ist der Begriff nunmehr als Idee, d. h. als höchste Wahrheit, in der alle andern niedern Standpunkte der Logik aufgehoben sind, die aber, wie jede andre Synthesis, da sie die Stelle der ersten derselben, des Werdens, einnimmt, nichts weniger als Ruhe, Neutralisierung der beiden Seiten (der Subjektivität und Objektivität, Unendlichkeit und Endlichkeit, des Denkens und Seins), sondern vielmehr wesentlich Unruhe, Prozeß ist. Dieselbe ist, dem allgemeinen Schema des Objektiven, Subjektiven und Subjektiv-Objektiven als Identität beider Momente entsprechend, zuerst als bloße Realität, Leben, sodann als deren Gegenteil, Idealität (Tod, d. h. Aufhebung und Umsetzung der Realität in Idealität), Erkennen (und zwar als theoretischer Prozeß, ¶