Heerstraßen
,
im allgemeinen alle eigentlichen Landstraßen, d. h. solche öffentliche
Wege, die zur
Verbindung größerer
Orte, der Territorialgrenzen u. dgl. dienen
u. deshalb vorzugsweise zu regelmäßigen Durchzügen von Kriegsheeren und des
Zubehörs derselben gebraucht werden. Heerstraßen
im
eigentlichen
Sinn des
Wortes waren die großartigen
Kunststraßen der alten
Römer,
[* 2] von
Rom
[* 3] nach den
Provinzen führend, deren
älteste, die
Via Appia, vom
Zensor
Appius
Claudius im J. 312 von
Rom nach
Capua angelegt wurde. Die
Länge
aller benannten Heerstraßen
in
Italien
[* 4] soll 4500
Millien, also 6654 km, betragen haben. Sie waren lediglich nach militärischen Rücksichten
angelegt und wurden meist von
Soldaten erbaut und unterhalten. Nicht minder großartig war das
Netz römischer Heerstraßen
in
Gallien
und im südlichen
Deutschland.
[* 5] Die Neuzeit bezeichnet als Heerstraßen
nur lange, zur Landesgrenze führende »strategische«
Eisenbahnlinien.