Hedera
L.
(Epheu),
Gattung aus der
Familie der
Araliaceen, mittels
Luftwurzeln hoch kletternde oder
am
Boden kriechende
Sträucher mit ganzen, gelappten oder gefingerten, lederartigen, bleibenden Blättern,
Blüten in traubig
gestellten
Köpfchen oder
Dolden und fünffächerigen
Beeren. Hedera
Helix L.
(Eppich), in
Europa,
[* 2] besonders in Südeuropa, Süddeutschland,
den
Niederlanden,
England und dem
Orient, dem gemäßigten
Ostasien, in Nordafrika, auf den
Azoren und Kanaren,
klettert an
Mauern, Baumstämmen bis 15
m und höher, kriecht aber auch auf dem
Boden in den Wäldern, hat immergrüne, kahle,
oberseits glänzend dunkelgrüne, meist weißaderige, eckig-fünflappige
Blätter, blüht erst im hohen
Alter und trägt an den
aufrechten blühenden
Zweigen ganzrandige, breit-elliptische
Blätter.
Macht man aus
Zweigen mit solchen Blättern
Stecklinge, so verlieren die daraus gezogenen
Pflanzen oft die
Neigung des Kletterns
und steigen in der
Regel baumartig empor (Hedera
arborea hort.).
Die
Blüten sind grünlichgelb, die erst im Frühjahr reifenden
Beeren schwarz. Man kultiviert von dieser Art mehrere, auch
buntblätterige
Varietäten, unter denen der groß- und hellgrünblätterige, schnellwüchsige schottische
Epheu (Hedera
hibernica hort.)
den größten Wert besitzt. Derselbe ist aber empfindlicher als der kleinblätterige und muß im
Winter gedeckt werden.
Hedera
colchica
C. Koch, aus
Transkaukasien, mit langgestielten, dicken, lederartigen, verschieden gestalteten, nur bisweilen gelappten, immer sehr
breiten Blättern, muß im
Winter ebenfalls gedeckt werden. Früher waren das
Holz
[* 3] und das daraus hervorquellende
Harz sowie die
Blätter und
Früchte des gemeinen
Epheus offizinell. Im
Altertum drehte man aus dem
Holz
Becher
[* 4] zum
Filtrieren
[* 5] des
Weins. Der
Epheu war dem
Osiris
[* 6] und
Bakchos geheiligt, und der Thyrsosstab war stets mit
Epheu umrankt; in
Italien
[* 7] flocht man
Epheu in den Lorbeerkranz der Dichter; auch gilt
Epheu als
Symbol der
Freundschaft.