Titel
Hebung
,
[* 2] im deutschen Versbau, in dem unter dem Einfluß der german. logischen Betonungsgesetze
die Längen und Kürzen des indogerman. Verses durch betonte und unbetonte
Silben, und
Senkungen (s. d.), vertreten wurden,
der betonte gute Taktteil. Soviel Hebung
, soviel
Takte hat der
Vers. Der altdeutsche
Vers durfte bis ins 14. Jahrh.
möglicherweise nur aus Hebung
bestehen, da die
Senkungen fehlen konnten. Jede Hebung
muß stärker betont sein als die ihr folgende
Senkung. In der altdeutschen Allitterationspoesie sind die (meist allitterierenden) Haupthebungen
(s.
Langzeile) gern lang; in der mittelhochdeutschen
Poesie ist Länge der Hebung
nur dann nötig, wenn die folgende
Senkung fehlt, da dann die Hebung
den ganzen
Takt füllen muß. Den Unterschied zwischen (2 oder 1) Haupthebungen
und (2 oder 3)
Nebenhebungen
in dem Halbvers kennt außer der allitterierenden Langzeile auch
Otfrieds Reimvers, der
sich an ihren Rhythmus einigermaßen anschließt. Die deutsche Hebung
entspricht der
Arsis
(d. i. Hebung
) der griech. Metrik. (S.
Vers.)