die
Anhänger Jacques René Héberts (s. d.), die im Nationalkonvent die radikalste
und fanatischste Gruppe bildeten und die Abschaffung des
Christentums und die
Schändung aller Heiligtümer
mit dem größten Cynismus betrieben.
Ihre Führer waren außer HébertChaumette, Vincent und Ronsin. Gegen ihr freches Gebaren,
das ihm die
Massen zu entfremden drohte, trat Robespierre zuerst in seiner Rede, die er im Jakobinerklub über
die
Freiheit der Gottesverehrung hielt, auf. Immer mehr wurden die Hébertisten von Robespierre
und
Danton in den Hintergrund gedrängt; ein kläglich mißlungener Aufstandsversuch, den sie unternahmen, bot St. Just die
gewünschte Gelegenheit, im
Konvent die heftigsten
Anklagen gegen sie zu erheben. In der darauf folgenden Nacht wurden Hébert
und 19 Genossen verhaftet; 24. März wurden sie guillotiniert.
(spr. ebähr), 1) JacquesRené, einer der berüchtigtsten Schreckensmänner der französischen Revolution, geb. 1755 zu
Alençon, kam jung nach Paris,
[* 3] wo er sich als Bedienter und Billetkontrolleur an einem Theater
[* 4] seinen Unterhalt
erwarb. Nicht ohne Geist, von gewinnendem Äußern, feinen, liebenswürdigen Manieren, aber cynisch frivol, gehörte er seit
Ausbruch der Revolution zu den radikalsten Mitgliedern des Jakobinerklubs. Seit 1789 redigierte er das durch ganz Frankreich
verbreitete Blatt
[* 5] »Le
[* 6] PèreDuchesne«, welches in rohster Sprache
[* 7] das Volk zu blutigen Gewaltthaten aufreizte,
ward infolge der Ereignisse vom Mitglied des revolutionären Gemeinderats und SubstitutChaumettes als Generalprokurator
der Kommune und spielte bei den Septembermetzeleien und den weitern Volksbewegungen eine hervorragende Rolle.
2) Edmond, Geolog, geb. zu Villefargeau (Yonne), ward 1833 Lehrer, später chemischer Präparator an der Normalschule, 1852 Direktor
des naturwissenschaftlichen Unterrichts, 1857 Professor der Geologie
[* 8] an der Sorbonne. Er schrieb: »Le mers anciennes et
leurs rivages dans le bassin de Paris« (1857);
3) Ernest, franz. Maler, geb. zu Grenoble,
[* 9] kam 1835 nach Paris, um die Rechte zu studieren, arbeitete
aber gleichzeitig in der Werkstatt des Bildhauers David d'Angers und später bei Delaroche. Im J. 1839 errang er mit einer
biblischen Komposition, der Findung von JosephsBecher
[* 10] in BenjaminsSack, den römischen Preis und ging dann nach Rom,
[* 11] wo er fünf
Jahre blieb. Nach seiner Rückkehr machte er sich durch Gemälde aus dem italienischen Volksleben bekannt,
unter denen die Malaria, ein auf dem Tiber mit fieberkranken Männern und Frauen dahingleitendes Boot (1850, im Luxembourg), das
bedeutendste ist.
Dann malte er den Judaskuß (1853), machte in der DresdenerGalerie neue Studien und befestigte sich durch sie in seiner
Richtung, wie die Mädchen von Alvito
und die Fienarolen (Heuverkäuferinnen) von Sant' Angelo (1857) beweisen. Im Salon von 1859 stellte
er zwei Brunnenszenen aus: Frauen von Cervara (im Luxembourg) und RosaNera, in der Weltausstellung 1867 vier Porträte,
[* 12] 1869 la
Pastorella und la Lavandara. In den letzten Jahren hat er sich der religiösen Malerei zugewendet (Mater dolorosa,
heil. Agnes). Héberts eigentliches Gebiet ist das italienische Genrebild, das er gewöhnlich noch durch eine sentimentale
Auffassung interessant zu machen sucht. Ende 1866 wurde er Direktor der französischen Akademie zu Rom, wo er bis 1873 blieb,
und 1874 Mitglied des Instituts.