Hebe
,
Kraft [unkorrigiert]
![Bild 60.671: Kraft [unkorrigiert] Bild 60.671: Kraft [unkorrigiert]](/meyers/thumb/60/60_0671.jpeg)
* 8
Kraft. in der griech.
Mythologie Tochter des
Zeus
[* 2] und der
Hera,
[* 3] die Mundschenkin im
Olymp. Da sie einst bei der
Darreichung einer
Schale fiel, verlor sie ihr
Amt an
Ganymedes.
[* 4] Nach einer andern
Sage soll letzterer
Mundschenk der
Götter geworden
sein, als Hebe
dem in den
Kreis
[* 5] der
Götter aufgenommenen
Herakles
[* 6] vermählt worden war. Nach Apollodor zeugte sie mit letzterm
zwei
Söhne, Alexiares und Aniketos. Das
Altertum verehrte sie als
Göttin der
Jugend, als solche reicht
sie den
Olympiern auch den verjüngenden Trank. Zu
Rom
[* 7] hatte sie unter dem
Namen
Juventas (s. d.) mehrere Heiligtümer und wurde
hier besonders als die unverwelkliche
Kraft
[* 8] des
Staats verehrt.
Was die
Darstellung der Hebe
durch die
Kunst betrifft, so scheinen Rundbilder der
Göttin im
Altertum sehr
selten gewesen zu sein; desto häufiger begegnet man ihr auf gemalten
Vasen
[* 9] (Hebe
neben
Hera) und in Reliefdarstellungen (hier
war besonders die
Hochzeit der Hebe
mit
Herakles ein beliebter Vorwurf) sowie auf
Münzen.
[* 10] Außerdem kennt man einige
Köpfe der
Hebe
, welche den
Typus der
Hera in mädchenhafter
Verjüngung zeigen. Sie erscheint gewöhnlich als ein anmutiges
und züchtiges Mädchen, aus einer emporgehaltenen
Kanne
[* 11]
Nektar einschenkend. Dieser Auffassung folgt auch
Canova in seinem
weltbekannten, in zahllosen
Abgüssen verbreiteten Meisterwerk. Vgl.
Kekulé, Hebe
(Leipz. 1867).