(spr. hehs), Dorf in der engl. Grafschaft Kent, 18 km südöstlich von der Londonbrücke, mit (1881) 694 Einw.
Dabei Hayes Place, wo der erste Pitt starb und sein Sohn W. Pitt geboren wurde, und eine Heide, die sich
westlich bis nach Keston hin erstreckt, wo römische Wälle an die alte Stadt Noviomagus erinnern.
(spr. hehs), 1) Rutherford Birchard, Präsident der Vereinigten Staaten von Nordamerika, geb. 4. Okt. 1822 zu Delaware
(Ohio) aus einer altschottischen, im 17. Jahrh. eingewanderten Familie, studierte auf dem Harvard College
Jurisprudenz und Litteratur, ward 1844 zum Doktor der Rechte promoviert und ließ sich 1849 als Advokat in Cincinnati nieder.
Er schloß sich früh den eifrigsten Gegnern der Sklaverei an, trat beim Ausbruch des Bürgerkriegs als einfacher Freiwilliger
in das Heer und avancierte rasch zum Brigadegeneral, da er sich durch Mut vor dem Feind und Disziplin bei seinen Untergebenen
auszeichnete.
Nach Beendigung des Kriegs ward er Mitglied des Kongresses, dann fünf Jahre lang Gouverneur des Staats Ohio. 1876 wurde er von der
republikanischen Partei als Kandidat für die Präsidentschaft dem demokratischen Kandidaten Tilden gegenübergestellt.
Da H. sich als ein fein gebildeter, streng rechtlicher Mann von gemäßigten Gesinnungen gezeigt und sich namentlich gegen
die Korruption, die bisher unter den Führern der republikanischen Partei geherrscht, entschieden ausgesprochen hatte, so erklärte
sich auch die Reformpartei für ihn.
Das Ergebnis der Wahlen 7. Nov. 1876 war zweifelhaft, doch entschied sich die republikanische Majorität der
vom Kongreß eingesetzten Kommission für Hayes, der am 2. März 1877 als mit 185 Stimmen zum Präsidenten gewählt proklamiert wurde
und am 5. sein Amt antrat. Er kündigte als Ziel seiner Politik die Versöhnung zwischen den Nord- und Südstaaten
sowie zwischen den Rassen im Süden, die Reform des Zivildienstes und die Wiederaufnahme der Barzahlung an und setzte sein Ministerium
aus gemäßigten Republikanern und Mitgliedern der Reformpartei zusammen. Die Beruhigung der Südstaaten und die Wiederaufnahme
der Barzahlung führte er mit Hilfe der Minister Schurz und Sherman durch trotz aller Hindernisse, welche
ihm die Majorität des Kongresses in den Weg legte. Dagegen erreichte er in der Reform des Zivildienstes und in der Beseitigung
der Korruption nichts Durchgreifendes. Am 4. März 1881 übergab er Garfield die Geschäfte.
2) Isaak Israel, amerikan. Nordpolfahrer, geb. 5. März 1832 zu Chester in Pennsylvanien, begleitete als Schiffsarzt
1853-55 die Kanesche Expedition nördlich vom Smithsund, wobei er sich von dem Vorhandensein einer offenen See um den Nordpol
überzeugte (vgl. seine Schrift »An arctic boat-journey«, 1861; neue Ausg.
1883). Zur genauern Erforschung derselben führte er 1860, von Hayes Grinnell und der Amerikanischen Geographischen Gesellschaft
ausgerüstet, ein eignes Schiff in jene Gegenden, mit dem er aber nur bis 78½° nördl. Br. gelangte, drang
dann im Oktober 1860 zu Fuß etwa 134 km weit gegen O. in das vergletscherte Innere von Grönland vor und erreichte im April
und Mai 1861 mit Hunden und
mehr
Schlitten 81° 35' nördl. Br. Nach seiner Rückkehr (Oktober 1861) machte er den Bürgerkrieg als Wundarzt in der Nordarmee mit,
veröffentlichte nach dem Friedensschluß den Reisebericht »The open Polar Sea« (New York 1867; deutsch, Jena 1868) und »Physical
observations in the arctic seas« (Washingt. 1867) und unternahm 1869 auf der
Jacht des Malers Bradford einen neuen Ausflug nach Grönland, den er in »The land of desolation« (Lond.
1871) beschrieb. Außerdem ließ er die Erzählung »Cast away in the cold« (1868) erscheinen. Er starb 17. Dez. 1881 in
New York.
(spr. hehs), Edwin, engl. Marinemaler,
geb. 1830 zu Bristol, malt in Aquarell treffliche Seestücke, in denen besonders das Wasser und das Spiel der Wellen meisterhaft
behandelt sind. Er ist
Mitglied der Akademie in Dublin und lebt in London, wo er als Mitglied der Aquarellisten deren Ausstellungen
zu beschicken Pflegt. Namhafte Bilder von ihm sind: Boote auf der Schelde, frischer Wind von St. Ives
(Cornwall), den Wellen Preisgegeben, französische Fischer bei Ostende, Brise im Hafen von Portsmouth, Rückkehr holländischer
Lastschiffe nach Katwyk, das Rettungsboot und Fischer, welche Great Yarmouth verlassen (Pariser Ausstellung 1878).
(spr. hehs), Isaak Israel, amerik. Nordpolfahrer, geb. 5. März 1832 zu
Chester im Staate Pennsylvanien, studierte an der Pennsylvania-Universität Medizin und beteiligte sich 1853-55 als Schiffsarzt
bei der zweiten Grinnellschen Nordpolexpedition unter Dr. Kane. Seine auf dieser Reise gewonnene Überzeugung, daß sich
um den Nordpol ein offenes Meer ausdehne, legte er 1857 der amerik. Geographischen und Statistischen Gesellschaft in Neuyork
vor und gewann bald so viel Unterstützung, daß er 9. Juli 1860 mit dem kleinen Schoner «United States» mit 14 Personen an Bord
von Boston auslaufen konnte. Er erreichte Upernivik in Grönland 12. Aug. und 9. Sept. Port-Foulke an der Westküste
von Grönland in 78° 17' nördl. Br. Hayes fuhr, nachdem er in Port-Foulke überwintert hatte, 4. April 1861 in Boot und Schlitten
quer über den Smithsund und längs der Ostküste von Grinnelland nordwärts bis Kap Lieber an der Südseite der Lady-Franklin-Bai
unter 81° 35' nördl. Br., von wo aus er das offene Wasser zu sehen glaubte. Am 10. Juli trat Hayes die Heimreise an und landete 23. Okt. 1861 wieder
in Boston. In dem inzwischen ausgebrochenen Bürgerkriege trat er als Arzt in die Vereinigte Staaten-Armee und besuchte 1869 mit
dem Maler William Bradford die Südküste von Grönland. Er starb 17. Dez. 1881 zu Neuyork. Er veröffentlichte:
«The open Polar Sea» (Boston 1867; deutsch von Martin, Gera 1874),
«Physical observations in the arctic seas» (Washingt.
1868),
die Erzählung «Cast away in the cold» (Boston 1868) und «The land of desolation» (Neuyork 1872).
(spr. hehs), Rutherford Birchard, der neunzehnte Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, geb. 4. Okt. 1822 zu
Delaware (Ohio), ließ sich, nachdem er auf der Harvard-Rechtsschule in Cambridge (Massachusetts) seine jurist. Vorbildung
erhalten hatte, als Advokat in Cincinnati nieder und trat 1861 beim Ausbruch des Bürgerkrieges in das Unionsheer
ein. Er machte alle Feldzüge als Major und Oberst unter Rosecranz, MacClellan und Sheridan mit und rückte 1865 zum Generalmajor
auf. Nach seiner Rückkehr aus dem Kriege wurde Hayes in den Kongreß gewählt, von 1867 bis 1871 war er Gouverneur von Ohio, worauf
er